943 Geschichte Deutschlands
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Der Autor Gerd Noetzel untersucht auf breiter Quellengrundlagen und mit besonderer Akribie das zivile Schützenwesen der Stadt Schwäbisch Gmünd insbesondere während des 19. Jahrhunderts. Mit den napoleonischen Kriegen in Folge der Französischen Revolution von 1789 und dem Ende des Alten Reiches 1806 gingen auch für die Schützenbruderschaften tiefgreifende Veränderungen einher. Eine neue Blüte erlebte das Schützenwesen im Vormärz, jener von nationalliberalen Idealen geprägten Epoche, die mit der Revolution 1848/49 und der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche endete. Die Schützenvereine und -gesellschaften brachten sich hierin als Träger national-liberaler Ideen gesamtgesellschaftlich ein und boten vielfältige Foren zum gemeinsamen politischen Diskurs – auch über die nach
wie vor veranstalteten sportlichen Wettkämpfe hinaus, welche schließlich 1882 im erstmals in Schwäbisch Gmünd ausgetragenen württembergischen Landesschießen ihren vorläufigen Höhepunkt fanden.
Geschichte der ehemaligen Lederfabrik "Röhm" in Schorndorf - Rekonstruktion, Dokumentation, Didaktik
(2019)
Das Projekt beschäftigt sich mit der Entstehung, den Problemen und Erfolgen sowie dem Niedergang der Lederindustrie in Schorndorf am Beispiel der Lederfabrik „Röhm“. Dargestellt wird die Geschichte der Lederfabrik von den Anfängen im Jahr 1866 bis zur Schließung 1973. Gottlob Schmid gründete und leitete das Unternehmen bis zu seinem Tod im Jahr 1920. Die folgenden Jahre waren von einer unternehmerischen Unsicherheit geprägt, bis im Jahr 1927 Hermann Röhm die Geschicke der Lederfabrik übernahm. Die Arbeit dokumentiert diese Entwicklungen. Insbesondere wird der Betriebsführer Hermann Röhm in der Zeit des Nationalsozialismus in den Fokus genommen.
Darüber hinaus wird die Baugeschichte von den Anfängen bis zur Schließung rekonstruiert. Alteingesessene Industriebetriebe mussten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts häufig den Gang zum Insolvenzrichter antreten. Viele dieser Industriebrachen wurden in der Vergangenheit einfach dem Erdboden gleichgemacht und „moderne“ Gebäude (Einkaufszentren, Wohnanlagen usw.) darauf erstellt, obwohl diese Gebäude oft historische „Perlen“ sind, die der nachkommenden Generation viel zu erzählen haben. Dieser Gedanke wurde in Schorndorf aufgegriffen. Daraus entstand der Wunsch, die Geschichte einer dieser Industriebrachen zu dokumentieren.
Abschließend werden Überlegungen zur Regionalgeschichte angestellt und beispielhaft Unterrichtsvorschläge zur Umsetzung in der Schule gemacht.