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In einem Forschungsprojekt zur Dialogischen Förderdiagnostik in der Alphabetisierung Jugendlicher und Erwachsener wurde die Aufgabensammlung „Lesen & Schreiben“ (BACKHAUS/RACKWITZ 2011) entwickelt, um möglichst differenziert zu erheben, über welche Lese- und Schreibstrategien bspw. Teilnehmer_innen an Alphabetisierungskursen verfügen.
Die Sammlung enthält unter anderem die Aufgabe „Wörterrätsel-1“, in der ungeübte Realwörter geschrieben werden sollen. Als Alternative wurde die Aufgabe „Kunstwörter“ konzipiert, bei der verschiedene Pseudowörter verschriftet werden sollen, um bei Personen, die große Vorbehalte haben, ungeübte Realwörter zu schreiben, dennoch beobachten zu können, über welche Einsichten und Strategien sie bereits verfügen.
Bei der Erprobung der Aufgabensammlung Lesen & Schreiben wurde die Aufgabe „Kunstwörter“ sowie die Aufgabe „Wörterrätsel-1“ von N = 63 Analphabet_innen bearbeitet. Bei der anschließenden Datenauswertung wurden zunächst mit einer nicht-linearen (kategorialen) Hauptkomponentenalyse (NLPCA) drei Komponenten extrahiert. Auf den ersten beiden Komponenten laden jeweils Pseudowörter mit unterschiedlich komplexen Laut- und Schriftstrukturen, deren Verschriftung die Beachtung verschiedener orthografischer Besonderheiten erfordert, während die dritte Komponente primär Pseudowörter vereint, die relativ einfach strukturiert sind und die sich mit der alphabetischen Strategie verschriften lassen.
Mehrere univariate Regressionsanalysen zeigten signifikante Zusammenhänge und eine Varianzaufklärung zwischen 50 und 66 Prozent zwischen dem Abschneiden in der Aufgabe „Kunstwörter“ und dem Abschneiden in der Aufgabe „Wörterrätsel-1“. Eine Multivariate Regressionsanalyse mit den drei in der NLPCA extrahierten Komponenten als Prädiktor und dem Abschneiden in der Aufgabe „Wörterrätsel-1“ als abhängiger Variable zeigte, dass die dritte Komponente mit r(61) = ,683, p < ,001 am höchsten mit dem Abschneiden in der Aufgabe „Wörterrätsel-1“ korreliert und mit 45,8 Prozent am meisten Varianz aufklärt, gefolgt von der zweiten Komponente, die allerdings lediglich 26,7 Prozent Varianzaufklärung zusätzlich beiträgt, sodass ein Gesamtmodell resultierte, das insgesamt 72,5 Prozent Varianz im Abschneiden in der Aufgabe „Wörterrätsel-1“ aufklärt, wobei die erste Komponente keinen Beitrag leistete.
Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse eines Vergleichs der Pseudowortschreibungen der 63 Analphabet_innen mit den Verschriftungen von insgesamt 1209 Grundschüler_innen der Klassenstufen 1 bis 4 sowie von 233 Studierenden, dass mit den Pseudowörtern auch Kompetenzzuwächse bzw. Leistungsfortschritte beobachtbar sind. Detailanalysen der Pseudowortschreibungen in den verschiedenen Gruppen hatten im Wesentlichen zum Ergebnis, dass es keine wesentlichen qualitativen Unterschiede bezüglich der häufigsten Verschriftungsvarianten der Pseudowörter zwischen der Gruppe der Analphabet_innen und den übrigen Gruppen gibt.
Die Ergebnise der Erprobung der Aufgabe sprechen zunächst dafür, dass die zu schreibenden Pseudowörter eine geeignete Alternative sind, um in der Alphabetisierungsarbeit zu beobachten und einschätzen zu können, ob ein Lerner bereits über die alphabetische Strategie verfügt und in welchem Ausmaß er diese anwendet.
In einem nächsten Schritt sollten die Ergebnisse mit größeren und ggf. spezifisch repräsentativen Stichproben überprüft sowie ggf. Interviews mit den Teilnehmer_innen geführt werden, um die Ergebnisse auch kommunikativ zu validieren.
Setting and Objectives
A balanced diet is very important for health and well-being. A plant-based nutrition, rich in vegetables and fruit, reduces the risk of nutrition-related diseases and premature death. However, the average consumption of plant-based foods among the German population is below the national recommendations, particularly for vegetables. The university setting is an educational, working and living environment for its members. Therefore, it is an important place for nutrition-related health promotion. Therefore, three sub-studies were designed to investigate the nutritional situation and dietary behavior of university students and university employees. Against the background of the preventive potential of a balanced diet, first the
study examined the question how to describe food consumption as well as the energy and nutrient intake of the university members (sub-study A). Subsequently, the relationships between vegetable consumption, knowledge of the recommended vegetable servings and selfassessed achievement of vegetable intake recommendations were investigated (sub-study B). Sub-study C analyzed the effectiveness of the German Nutrition Society‘s Quality Standard for company catering as a health-promoting intervention in the canteen of the University of Education in Schwäbisch Gmünd on vegetable consumption, knowledge of the recommended vegetable servings and self-assessed achievement of vegetable intake recommendations.
Im Rahmen dieser Studie wurde der Frage nachgegangen, ob eher das Sachinteresse oder Aspekte der Leistungsmotivation (der Wunsch das Experiment erfolgreich zu bewältigen) für die Motivation beim Experimentieren von Bedeutung sind. Weiterhin wurde untersucht, ob die Motivation beim Experimentieren größer ist, wenn die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden können, ob und wann sie die Anleitungen zu den Experimenten lesen. Als theoretischer Rahmen für die Studie diente die Selbstbestimmungstheorie der Motivation nach Decy und Ryan (1993).
Es fand eine Vorerhebung mittels Fragebogen (N = 196) und eine Experimentiersituation (N = 165) mit Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I statt. Vor jedem Experiment mussten die Testpersonen entscheiden, ob sie lieber ein Experiment das ihr Sachinteresse oder ein Experiment dass ihre Leistungsmotivation befriedigt durchführen möchten. Neben den Entscheidungen der Testpersonen wurde auch die Nutzung der Anleitungen zu den Experimenten mit Hilfe von Computern protokolliert.
Die Frage, ob eher das Sachinteresse oder Aspekte der Leistungsmotivation für die Motivation beim Experimentieren von Bedeutung sind, kann anhand der vorliegenden Ergebnisse nicht eindeutig beantwortet werden. Deutlich wird aber, dass die Leistungsmotivation auch einen wichtigen Motivationsfaktor beim Experimentieren darstellt. Die Auswertung der Fragebögen der Vorerhebung ergibt, dass für die Motivation der Schülerinnen und Schüler beim Experimentieren eher Aspekte der Leistungsmotivation (der Wunsch das Experiment erfolgreich zu bewältigen) als das Sachinteresse (eine „Frage an die Natur“ zu beantworten) von Bedeutung sind. Während sich im Rahmen der Experimentiersituation deutlich mehr Personen für die Variante von Experimenten entschieden, die das Sachinteresse ansprechen sollten, wurden die physikalischen Erklärungen zu den Experimenten in den meisten Fällen nicht gelesen.
Bezüglich der Motivation beim Experimentieren ergaben sich zwischen den beiden Anleitungsgruppen (Lesen der Anleitung ist Pflicht / Anleitung ist ein Angebot) keine Unterschiede. Dies lässt sich dadurch erklären, dass beide Gruppen die Anleitungen auf sehr ähnliche Weise nutzten. Auch die Gruppe, für die das Lesen der Anleitungen eine Pflicht war, las die Anleitungen nur zum Teil.
Anhand der Ergebnisse dieser Studie scheint es hinsichtlich der Motivation der Schülerinnen und Schüler sinnvoll, bei der Planung von Experimentierphasen auch Aspekte der Leistungsmotivation zu berücksichtigen.
Die betriebliche Bildung in der Pflege umfasst das Lernen im Betrieb über alle berufsbiografischen Phasen hinweg. Sie kann nicht ohne die ökonomischen und personellen Rahmenbedingungen betrachtet werden. Betriebliche Bildung findet über formales, non-formales und informelles Lernen statt, wobei die informellen Anteile den größten Umfang einnehmen. Alle drei Lernformen haben Auswirkungen auf die individuelle Entwicklung der (angehenden) Pflegefachpersonen. Diese Überlegungen greift vorliegende Arbeit auf. Das Ziel ist es, die Bedeutung der betrieblichen Bildung nicht-hochschulisch ausgebildeter Pflegefachpersonen über die berufsbiografische Entwicklung hinweg aufzuzeigen. Die Annäherung erfolgt über den Prozess der inneren Professionalisierung in Bezugnahme auf berufliche Identität und Laufbahnadaptabilität. Die Grundlage bilden empirische Daten, die innerhalb des ZAFH care4care im Kontext der Fachkräftesicherung in der Pflege erhoben wurden. Die Daten der einzelnen Phasen werden diskutiert, indem sie jeweils mit einem der Konstrukte in Verbindung gebracht werden: Laufbahnadaptabilität in Verbindung mit Berufsorientierung, berufliche Identitätsbildung im Kontext der praktischen Ausbildung und innere Professionalisierung in der beruflichen Weiterentwicklung. Im Anschluss werden Bezugspunkte zwischen den drei Konstrukten, zu den Phasen der berufsbiografischen Entwicklung und zu betrieblicher Bildung herausgearbeitet. Eine Synopse der drei Konstrukte verdeutlicht die Bedeutung betrieblicher Bildung für die innere Professionalisierung von Pflegefachpersonen über die gesamte Laufbahn hinweg. Der Zusammenhang lässt sich über die meist unbewusst ablaufenden Prozesse in der Entwicklung einer professionellen Haltung als Dimension innerer Professionalisierung entfalten. Gleichzeitig prägen individuelle Prozesse die kollektiv geteilten Interpretationen. Die Verbindung wird über die reflexive Professionalität hergestellt. Diese zu fördern gelingt, indem das Verständnis des Betriebs als Lernort eine Erweiterung erfährt.
Gute und sorgfältige Unterrichtsplanung ist Voraussetzung für gelingenden Unterricht. Die Theorie der Unterrichtsplanung legt die Strukturen des Planungsgeschehens offen und liefert somit ein adäquates Kategoriensystem, das auf unterschiedlichen Entscheidungsebenen beruht. Der Planungsprozess von Studierenden im letzten Studienjahr wurde nach gleichen Gesichtspunkten strukturiert und analysiert wie ein Jahr später bei selbigen Personen im Schuldienst. Die Strukturierungsdimensionen ergaben sich aus der Frage nach möglichen Differenzen in der Planung von Unterrichtsstunden aus Bewegung und Sport im zeitlichen Jahresabstand. Es konnten Differenzen bei der Bedingungsanalyse sowie auf der thematischen und methodischen Entscheidungsebene identifiziert werden. Überlegungen zu den
Voraussetzungen der Lerngruppe fielen im ersten Dienstjahr durchwegs genauer und umfangreicher aus als ein Jahr zuvor. Die Ausrichtung auf Ziele und Kompetenzen wurde
nach einem Jahr vernachlässigt. Die zu beiden Zeitpunkten durchwegs umfangreichen gedanklichen
Überlegungen zur Unterrichtsplanung unterschieden sich deutlich von den mehrfach geringeren schriftlichen Aufzeichnungen. Beim Versuch, die Veränderung des Planungsverhaltens zu typisieren, konnte zwischen komplex Planenden und Reduzierenden unterschieden werden.
Bei der vorliegenden Mixed-Methods-Studie „ALMONTE- Evaluation eines veränderten Montessori-Diplomkurskonzepts – empirische Einblicke und Empfehlungen“ wurden erstmals in Deutschland zwei Montessori-Diplomkurse aus Sicht der Teilnehmerinnen empirisch untersucht. Hierfür wurde ein verändertes Lehrgangskonzept der Montessoridiplom-Weiterbildung entwickelt, durchgeführt, wissenschaftlich begleitet und mit einem herkömmlich durchgeführten Kurs vergleichend evaluiert. Die Theorie- und Praxisbezüge des ALMONTE Konzepts und der Studie liegen in konstruktivistischer Sicht der Erwachsenenbildung und dem daraus abgeleiteten Lehr-Lernverständnis, den Erkenntnissen aus der Bündelung geäußerter Kursschwachstellen ehemaliger Absolventen sowie Ergebnissen aus der Lehrer-Professionalisierungsdebatte und der Wirksamkeit von Lehrerweiterbildungen. Der Forschungsansatz ist offen und primär im qualitativen Forschungsverständnis angesiedelt. Die Stichprobe umfasste 58 Teilnehmerinnen zweier Diplomkurse, sowie deren Dozierenden. Zum Einsatz kamen leitfadengestützte Interviews und selbstentwickelte Fragebögen. Die Ergebnisse wurden mit der Qualitativen Inhaltsanalyse bzw. statistischen Methoden ausgewertet und trianguliert. Sie sind in ihrer Gesamtschau als explorativ anzusehen. Das primäre Ziel der vorliegenden Studie war, die umgesetzten Veränderungen mit den Eindrücken der Teilnehmerinnen eines herkömmlichen Montessori-Diplomkurses zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Einsatz konstruktivistisch ausgerichteter Methoden der Erwachsenenbildung von den Teilnehmerinnen sehr unterschiedlich akzeptiert wurde. Darüber hinaus, dass die erworbene Lehrer-Kompetenzen für individualisierendes Lernen sehr unterschiedlich von den einzelnen Personen angenommen und in der beruflichen Praxis umgesetzt werden. Anhand der Ergebnisse werden Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Kurspraxis formuliert.
Die Tübinger katholischen Theologiestudenten im nationalsozialistischen Arbeitsdienst 1933–1945
(2016)
Die zahlreichen wissenschaftlichen, populärwissenschaftlichen und autobiographischen
Publikationen auf dem Buchmarkt zu den Themen Hitler1, Personen um Hitler, Holocaust bzw.
Shoa, Jugend im Nationalsozialismus und Verfolgung sowie Widerstand belegen die ungebrochene
Aktualität des Themas Nationalsozialismus. Die Veröffentlichung der kommentierten Neuausgabe
von Hitlers „Mein Kampf“ durch das Münchner Institut für Zeitgeschichte sorgte für weltweites
Aufsehen. Dem steht eine selbst verursachte Marginalisierung der katholischen Kirchengeschichte
angesichts des Themas Nationalsozialismus gegenüber.
Hintergrund: Verfahren des E-Learnings kommen in zunehmendem Maße in der hochschulischen Pflegeausbildung als Ergänzung zu traditionellen Präsenzlehrveranstaltungen zur Anwendung. Die dezentrale, asynchrone Natur von E-Learning beeinflusst die Lehr-Lernprozesse.
Fragestellung/Ziel: Diese Studie ermittelt die Einschätzungen von Expertinnen und Experten zur Verwendung von E-Learning in der hochschulischen Pflegeausbildung und zur Rolle der Hochschullehrenden bei virtuellen Lehr-Lernarrangements, indem sie folgenden Fragen nachgeht: Wie schätzen Expertinnen und Experten den gegenwärtigen und künftigen Einsatz von E-Learning in der hochschulischen Pflegeausbildung ein? Wie schätzen Expertinnen und Experten die Entwicklung der Rolle der Lehrperson beim Einsatz von E-Learning in der hochschulischen Pflegeausbildung ein?
Methoden: In einer 3-welligen Delphi-Erhebung äußerten sich Expertinnen und Experten aus der Hochschullehre, dem Pflegestudium, der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) und relevanten wissenschaftlichen Fachgesellschaften zur Fragestellung. Das Instrument der Nullrunde (R0) bestand aus offenen Fragen. Die Daten wurden nach Mayrings Methode der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet und zusammen mit den Ergebnissen einer früheren Literaturübersicht zur Item-Generierung für die standardisierten Folgerunden (R1 und R2) herangezogen. Das Instrument für R1 & R2 setzte sich aus 14 Aussagen zu E-Learning und 13 Aussagen zur Rolle der Lehrperson zusammen, bei denen die Teilnehmenden den Grad ihrer Zustimmung angeben sollten. Die Daten von R1 und R2 wurden mittels statistischer Verfahren ausgewertet. Es erfolgte ein direkter Vergleich von Mittelwert und Median des Zustimmungsgrades sowie der Variationskoeffizienten von R1 und R2. Außerdem wurde das Urteilverhalten der einzelnen Teilnehmenden analysiert und als assimilierend, divergierend, stabil oder unerklärlich eingeschätzt.
Ergebnisse: Der Stichprobenumfang des Expertenpanels betrug bei R0 = 8, bei R1 = 15, bei R2 = 14; die Panel-Mortalität betrug n = 2. Die Auswertung der R0-Daten ergab Aussagen zur Nutzung von E-Learning sowie zur Rolle der Lehrperson beim E-Learning in der allgemeinen Hochschullehre und in der hochschulischen Pflegeausbildung. Die Analyse der standardisierten Daten ergab folgendes Bild: Aus Sicht der Teilnehmenden hängt die Effektivität von E-Learning nicht nur mit der Art der Lernziele (z. B. kognitiv, affektiv etc.), sondern auch mit der Komplexität des Lerngegenstands zusammen. Persönliche Interaktion ist nach Expertenmeinung für den Lernerfolg unerlässlich. Die Expertinnen und Experten erkennen das Potenzial von E-Learning, die Lernortkooperation, die Kontinuität der Lehre, die Kompatibilität von Studium und Familie bzw. Berufstätigkeit und den Wissenstransfer zu begünstigen. Des Weiteren sind die Teilnehmenden der Meinung, dass E-Learning im Vergleich zur Präsenzlehre den Hochschullehrenden andere/erweiterte didaktische, pädagogische, administrative und technische Kompetenzen abverlangt und dadurch die Rolle von Hochschullehrenden grundlegend verändert.
Schlussfolgerungen: E-Learning kann aus Sicht der Expertinnen und Experten effektiv in der hochschulischen Pflegeausbildung eingesetzt werden, sofern die virtuellen Lehr-Lernarrangements eine hohe pädagogisch-didaktische Qualität aufweisen und auf geeignete Lernziele abgestimmt sind. Hier bedarf es Qualitätsstandards und durchdachter curricularer Konzepte, um einen Mehrwert für Lehrperson und Studierende zu gewährleisten. Nach Einschätzung der Expertinnen und Experten müssen Studierende bei virtuellen Lehr-Lernarrangements dennoch von einer echten Person begleitet werden, um bestimmte für die hochschulische Pflegeausbildung zentrale Kompetenzen erwerben zu können. Die Interaktion im virtuellen Raum kann die direkte Interaktion von Angesicht zu Angesicht in der hochschulischen Pflegeausbildung nicht ersetzen. Deshalb sollte sie E-Learning nur im Rahmen eines Blended-Learning-Konzepts integrieren. Es muss ein neues Kompetenzprofil für Lehrpersonen in der hochschulischen Pflegeausbildung entwickelt werden, das E-Kompetenzen umfasst, und das Lehrpersonal muss dementsprechend weiter- bzw. ausgebildet werden.
Die Dissertation stellt die Frage nach einer möglichen analogen Kongruenz zwischen Paul Celans Lyrikband Die Niemandsrose und Emine Sevgi Özdamars Romantrilogie Sonne auf halbem Weg in den Raum, um sie in Form eines offenen, in der Zukunft möglicherweise noch weiter zu vertiefenden Dialogs zu öffnen. Der herleitende Teil der Arbeit umfasst neben der Einführung zu wichtigen Lebensdaten beider Dichterpersönlichkeiten die Erarbeitung einer wissenschaftlichen Grundlage (>>Das Prinzip der getrübterfü[h]l[l]ten Erweiterung<<), die – angelehnt an Karl Raimund Poppers Drei-Welten-Theorie – von einer Wechselwirkung einer (bruchhaften) ‘äußeren‘
Welt und einer (rissigen) ‘inneren‘ Welt ausgeht, um aus diesem Changieren durch das ‘blitzartig‘ aufkeimende Dichterwort selbst eine sich stets aufs Neue freisetzende ‘aktualisiert-getrübte‘ Sprache zu generieren. Der Begriff „Krise“ bildet den Kernbegriff des theoretischen Teils der Arbeit. Analog hierzu wird
der kulturtheoretische Ansatz Homi K. Bhabhas (‘Bruch von außen‘), der philosophische Standpunkt von Bernhard Waldenfels (‘Riss von innen‘) – damit verbunden sind Edmund Husserl, Martin Heidegger, Hannah Arendt,Merleau-Ponty, Sigmund Freud, Walter Benjamin und Michail Bachtin – sowie die Darlegung des Geistesphänomens produktiver Melancholie eingeführt. Im
analytischen Teil der Arbeit wird der Schwerpunkt auf die Untersuchung des Lyrikbandes Die Niemandsrose von Paul Celan gesetzt, und zwar im Hinblick auf seinen Zusammenhang von „Daseinstrübung und Sprachfindung“.
Während die Zyklen I und II den Weg des bedrängten Abgrunds suchen,werden die Zyklen III und IV tendenziell von dem Entschluss getragen, nicht untergehen zu wollen. Die Suche nach einem >>ansprechbaren Du<< (Celan)ist damit ein poetologisches Grundmanifest, das in getrübter Weise gleichermaßen erfühlt wie erfüllt ist. Die Frage nach einer möglichen Kongruenz von Celans Niemandrose und Özdamars Sonne auf halbem Weg bildet nicht nur den Grundakkord des Ausgangspunktes, sie bleibt auch der des Endes dieser Arbeit: In Form einer Synopse findet – ausgehend vom Motiv des Steins, das im Werk beider Dichter eine herausragende Stelle besetzt – ein Aufeinanderprallen zwischen Celans Poetik und Özdamars Romandiktion im Dichter-Wort selbst statt.
Im Rahmen einer qualitativen Studie werden anhand von 59 Leitfadeninterviews die Rezeption und Nutzung von Vergleichsarbeiten bei baden-württembergischen Lehrpersonen der Sekundarstufe I analysiert. In einer umfassenden Darstellung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung und von Modellen zur Steuerung des Bildungswesens wird der Fokus auf ein von Helmke und Hosenfeld beschriebenes idealtypisches Modell für einen outputorientierten Bildungsprozess gelegt. Die Auswertung der Interviews erfolgt entlang dieses Modells zur Rezeption und Nutzung der Vergleichsarbeiten mit Hilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Lehrer_innen in ihrer Einstellung zu Vergleichsarbeiten teilweise stark voneinander unterscheiden. Dementsprechend verhalten sich die Lehrpersonen sowohl bei der Auseinandersetzung mit den Rückmeldedaten und der Bewertung einzelner Aspekte der Vergleichsarbeiten als auch bei der Ableitung geeigneter Maßnahmen für die Unterrichtspraxis. Zusammen mit Befunden aus der Rezeptionsforschung zur Implementierung von Vergleichsarbeiten lassen sich im Anschluss an die differenzierte Interviewanalyse anhand ausgewählter Kategorien fünf verschiedene Typen generieren, die sich in der Rezeption und Nutzung von Vergleichsarbeiten unterscheiden; 1) der begeisterte, überzeugte und befürwortende Typ, 2) der positiv mitspielende Typ, 3) der desinteressierte, gelassene Typ, 4) der negativ kritische Typ und 5) der ablehnende, belastete Typ.