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In einem Forschungsprojekt zur schriftspezifischen Förderung von rechtschreibschwachen Erstklässlern (N = 40) wurde untersucht, ob sog. Vorläuferfertigkeiten, besonders die phonologische Bewusstheit, zur Aufklärung des Rechtschreibkönnens der Kinder vor der Förderung beitragen und die hohen Zugewinne in der Fördergruppe nach der Förderung vorhersagen können. Die Ergebnisse mehrerer Regressionsanalysen zeigen keine bedeutenden und signifikanten Anteile. Sie deuten vielmehr darauf hin, dass die phon. Bewusstheit als zwingend notwendige Vorläuferfertigkeit und als Prädiktor des Verlaufs des Schriftspracherwerbs überschätzt wird.
Bei dem vorgelegten Werk handelt es sich um eine Quellenedition. Diese ist aus zwei Seminaren zur Geschichte des Dorfs im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit hervorgegangen, die im Sommersemester 2009 an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd gehalten wurden. Enthalten ist das Lagerbuch von 1576, das die Besitzungen des Klosters Murrhardt in und um die Stadt Murrhardt beschreibt. Murrhardt ist heute eine Stadt von 13.000 Einwohnern und liegt im Rems-Murr-Kreis im Bundesland Baden-Württemberg, also im Südwesten Deutschlands. Lagerbücher sind eine Art Grundbücher. Sie enthalten Informationen über die zu einer Herrschaft – hier das Kloster Murrhardt – gehörigen Untertanen, deren Besitz, soweit dieser aus Immobilien wie Häusern und landwirtschaftlichen Grundstücken bestand, sowie Informationen über die von den Untertanen an die Herrschaft zu leistenden Abgaben. Mit enthalten sind auch grundlegende Aussagen über die Rechtsverhältnisse und staatliche bzw. herrschaftliche Zugehörigkeit des im Lagerbuch behandelten Ortes. Dabei werden nicht selten auch Dokumente und Verträge, oft auch solche älteren Datums, die die örtlichen Rechtsverhältnisse beschreiben, mit ins Lagerbuch aufgenommen. Im vorliegenden Falle heißt dies konkret, dass in Abschrift eine ganze Reihe von Urkunden vorhanden ist, die über das Jahr 1576 zurückreichen. Das frühere Benediktinerkloster Murrhardt war erstmals 1534/35 und dann endgültig seit 1552 protestantisch geworden. Obwohl es seitdem keine Mönche mehr beherbergte, blieb das Kloster – wie im Herzogtum Württemberg auch bei den andern Klöstern üblich – als Wirtschaftseinheit bestehen. Zusätzlich zu umfassenden Informationen zu den Besitzungen des Klosters in der Stadt ist der Text von 26 die Stadt und das Kloster betreffenden Urkunden enthalten, die bis 1489 zurückreichen, ferner eine Beschreibung des dem Kloster gehörigen Jagdbezirks. Im einzelnen sind Aussagen enthalten zur materiellen und rechtlichen Lage der Stadtbürger und zu den wirtschaftlichen Grundlagen der Stadt, insbesondere zu den Badstuben, zu den Mühlen, zur Bodennutzung und zur Viehhaltung. Aus der Nennung der zahlreichen Berufe lässt sich die Berufsstruktur der Stadt rekonstruieren, aus dem Umfang der Abgaben die Steuerleistung und somit die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Gemeinwesens. Die zahlreichen Flurnamen ermöglichen es, die Wirtschafts- und Besiedlungsgeschichte weit über das 16. Jahrhundert hinaus zurück zu schreiben. Hinsichtlich der Bürger sind also Informationen vorhanden, die es ermöglichen, eine detaillierte Sozialgeschichte zu formulieren. Die Informationen zu den Gebäuden erlauben die exemplarische Beschreibung des Baubestandes, der Stadtplanung und der Fortifikation einer südwestdeutschen Stadt des 16. Jahrhunderts. Aufgrund der Nennungen von Straßen, Wegen, Pfaden, Brücken und Furten ist es möglich, das Straßennetz des späten 16. Jahrhunderts und damit Verkehrs- und Handelswege zu rekonstruieren. Die Flurnamen und die Daten über die Art der Bodennutzung ermöglichen es auch, paläoökologische Aussagen aus dem Quellentext zu gewinnen. Es muss unter Sozialhistorikern kaum betont werden (wohl aber unter Kollegen aus Fächern, die dem Fach Geschichte nicht allzu nahe benachbart sind), dass es bei der vorliegenden Quellenedition nicht um heimatkundliche Nabelschau geht, sondern um eine Edition die Material für exemplarische Mikrostudien liefern kann. Das im Lagerbuch enthaltene Material dient demnach nicht primär der lokalhistorischen Forschung und auch nicht nur der südwestdeutschen landesgeschichtlichen Forschung zum 16. Jahrhundert, sondern hat darüber hinausgehende Bedeutung. Das hier edierte Quellenmaterial ist aber ausdrücklich auch als Basis für künftige Seminare und kleinere und größere studentische Arbeiten gedacht.
Der Begriff Employability (Beschäftigungsfähigkeit) spielt in der hochschulpolitischen Diskussion, insbesondere im Umfeld des Bologna-Prozesses, eine zunehmend wichtigere Rolle. Die Emergenz dieses Themas ist vor dem Hintergrund verschiedener Entwicklungen zu sehen: Umstrukturierungen von Arbeitsmärkten und Branchen, veränderte ökonomische Anforderungen, Internationalisierung, Europäisierung der Bildungspolitik etc. Der Diskurs um Employability ist somit Ausdruck aktueller Veränderungen, von denen nicht nur Staat und Unternehmen, sondern auch Individuen betroffen sind. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Anforderungen sich aus der Ausrichtung von Studiengängen an der Beschäftigungsfähigkeit ihrer Absolvierenden für Hochschulen ergeben und wie nicht nur Staat und Unternehmen, sondern auch Individuen von der Employability-Strategie profitieren können.
Der Forschungsbericht 2006 - 2008 der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd dokumentiert die Forschungsleistung für den Zeitraum 01.10.2006 bis 30.09.2008. Der Forschungsbericht enthält Informationen über die allgemeine Forschungsentwicklung an der Hochschule, über wissenschaftliche Abschlüsse, Preise und Veranstaltungen. Schwerpunkt sind die Beschreibungen der meistens aus Drittmitteln geförderten Forschungsprojekte und ihre Ergebnisse sowie die Dokumentation der Publikationen und Vorträge.
Das Studieren an einer Universität beinhaltet vielfältige Herausforderungen: sich in diesem Umfeld zu orientieren/zurecht zu finden, den akademischen Anforderungen gerecht zu werden und ein Gleichgewicht zwischen Arbeit, Familie und anderen Verpflichtungen zu finden, wird oft als stressig erlebt. Das Anti-Stress-Handbuch "Lässig statt stressig durchs Studium" unterstützt die Studierenden bei der Bewältigung der beschriebenen Anforderungen. Fallstudien, Reflexionsaufgaben, Videos etc. aktivieren den Leser und illustrieren die täglichen Herausforderungen der Studierenden in einer humorvollen Weise. Das Handbuch wurde von Studierenden geschrieben und richtet sich an Studierende - es konnte nur aufgrund des hohen Ausmaßes ihrer Beteiligung und der Orientierung an den "echten" Problemen von Student/innen realisiert werden.
Der Forschungsbericht 2008 - 2010 der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd dokumentiert die Forschungsleistung für den Zeitraum 01.10.2008 bis 30.09.2010. Der Forschungsbericht enthält Informationen über die allgemeine Forschungsentwicklung an der Hochschule, über wissenschaftliche Abschlüsse, Preise und Veranstaltungen. Schwerpunkt sind die Beschreibungen der meistens aus Drittmitteln geförderten Forschungsprojekte und ihre Ergebnisse sowie die Dokumentation der Publikationen und Vorträge.
Im Rahmen einer qualitativen Studie werden anhand von 59 Leitfadeninterviews die Rezeption und Nutzung von Vergleichsarbeiten bei baden-württembergischen Lehrpersonen der Sekundarstufe I analysiert. In einer umfassenden Darstellung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung und von Modellen zur Steuerung des Bildungswesens wird der Fokus auf ein von Helmke und Hosenfeld beschriebenes idealtypisches Modell für einen outputorientierten Bildungsprozess gelegt. Die Auswertung der Interviews erfolgt entlang dieses Modells zur Rezeption und Nutzung der Vergleichsarbeiten mit Hilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Lehrer_innen in ihrer Einstellung zu Vergleichsarbeiten teilweise stark voneinander unterscheiden. Dementsprechend verhalten sich die Lehrpersonen sowohl bei der Auseinandersetzung mit den Rückmeldedaten und der Bewertung einzelner Aspekte der Vergleichsarbeiten als auch bei der Ableitung geeigneter Maßnahmen für die Unterrichtspraxis. Zusammen mit Befunden aus der Rezeptionsforschung zur Implementierung von Vergleichsarbeiten lassen sich im Anschluss an die differenzierte Interviewanalyse anhand ausgewählter Kategorien fünf verschiedene Typen generieren, die sich in der Rezeption und Nutzung von Vergleichsarbeiten unterscheiden; 1) der begeisterte, überzeugte und befürwortende Typ, 2) der positiv mitspielende Typ, 3) der desinteressierte, gelassene Typ, 4) der negativ kritische Typ und 5) der ablehnende, belastete Typ.
In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, welche Auswirkungen eine personenzentrierte Spiel- und Entwicklungsförderung auf sozial unsichere Kinder hat. Die beschriebene Spielintervention baute sich in Anlehnung an das Konzept IPSA (Integration personenzentrierter Spielförderung in den Alltag von Kindertageseinrichtungen) in zehn aufeinander folgenden Fördereinheiten auf, von Einzelstunden über Kleingruppeneinheiten bis hin zur Umsetzung in der Großgruppe. Die Förderung wurde mit einer Durchführungsgruppe und einer Vergleichsgruppe vorgenommen. An der Spielintervention nahmen vier Mädchen im Durchschnittsalter von 4;7 Jahren teil. Die Auswertung erfolgte anhand protokollierter Stundenbegleitbögen seitens der Autorin, der Befragung bei Eltern und Erzieherinnen mittels CBCL und C-TRF sowie der Durchführung von Leitfadeninterviews mit den Bezugserzieherinnen der Durchführungsgruppe. Dabei wurde festgestellt, dass die teilnehmenden Kinder nach der Spielintervention tendenziell bessere Werte und Einschätzungen in den Bereichen der internalisierenden Auffälligkeiten, des Selbstkonzeptes und des Selbstbewusstseins erhielten. Die vorliegende Bachelorarbeit kann als Ansatz / Grundlage für die Integration des personenzentrierten Ansatzes in Kindertageseinrichtungen dienen. Die Weiterführung der Studie könnte durch eine andere spezielle Verhaltensauffälligkeit oder eine repräsentative Kindergruppe mit generellen Verhaltensfacetten erfolgen. Auch Überlegungen hinsichtlich eines längeren Interventionszeitraums oder mehr Fördereinheiten sind dabei zu bedenken, um eine Umsetzung im größeren Umfang, mit einer in sich vergleichbaren und aussagekräftigeren Stichprobe zu erhalten.
Image des un-/gesunden Essers im Jugendalter: Manual einer Intervention zur Veränderung des Images
(2014)
Jugendliche stellen eine wichtige Zielgruppe für die ernährungsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung dar. Dies gilt in besonderem Maße für Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. Denn bei ihnen ist der Anteil an Übergewichtigen und Adipösen sehr viel höher (Kurth & Schaffrath Rosario, 2007) und das Ernährungsverhalten deutlich ungünstiger (Kleiser, Mensink, Scheidt-Nave, & Kurth, 2009) als bei Jugendlichen aus Familien mit hohem Sozialstatus. Die Durchführung von Maßnahmen bietet sich im Setting Schule an und hier speziell in der Hauptschule, da in dieser Schulform überproportional viele sozial benachteiligte Jugendliche anzutreffen sind. Bei der Bewertung von verhaltenspräventiven Maßnahmen stellt sich die Frage, ob gesundheitspsychologische und speziell auch entwicklungspsychologische Theorievorstellungen sowie die dazu vorliegenden Ergebnisse wissenschaftlicher Studien bereits ausreichend in der Konzeption Berücksichtigung finden. Aus dieser psychologischen Perspektive scheint es vielmehr zielführend, weiter nach neuen relevanten Ansatzpunkten zu suchen, um vorhandene Maßnahmen sinnvoll ergänzen zu können. Die Ergebnisse des HESDA-Projekts legen nahe, dass das Image des prototypischen gesunden und ungesunden Essers ein neuer relevanter und veränderbarer Ansatzpunkt für die Förderung günstigen Ernährungsverhaltens bei Jugendlichen ist. Um diese Images zu verändern, wurde eine theorie- und evidenzbasierte Intervention entwickelt. Die Intervention richtet sich an Jugendliche mit dem Ziel, dass diese ein positives Bild vom gesunden Esser entwickeln und zwar ein positiveres Bild als vom ungesunden Esser. Sie besteht aus einer 45-minütigen Einheit, die für sich genommen im Regelunterricht oder in anderen Kontexten sowie ergänzend im Rahmen von umfassenderen Unterrichtsreihen oder Programmen zur Prävention und Gesundheitsförderung eingesetzt werden kann. Das zentrale Thema der Interventionseinheit ist das Image des typischen gesunden und ungesunden Essers. Im Einzelnen werden ein positives Image des typischen gesunden Essers und ein vergleichsweise weniger positives Image des typischen ungesunden Essers über fiktive Facebook-Profile vermittelt. Damit die Teilnehmenden sich aktiv mit den Facebook-Profilen auseinandersetzen, werden die Methoden Einzelarbeit und Gruppenarbeit mit einer Abschlusspräsentation im Plenum kombiniert. Spezielle Aufgaben fordern die Jugendlichen zu gezielten Vergleichen mit den Profilpersonen auf, so dass es im Fall des gesunden Essers zu einer Aufwertung (Identifizierung) und im Fall des ungesunden Essers zu einer tendenziellen Abwertung (Distanzierung) kommt. Die Intervention wurde im Zeitraum von Mai bis Juli 2013 im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie erprobt und umfassend evaluiert. An der Intervention nahmen insgesamt elf Klassen – 163 Schülerinnen und Schüler – der achten Jahrgangsstufe an Haupt- und Werkrealschulen in Baden-Württemberg teil, die der Interventions- oder der Kontrollgruppe randomisiert zugeordnet wurden. Die Ergebnisse belegen zunächst, dass die Intervention im Schulsetting – insbesondere in der Hauptschule – im zeitlichen Rahmen einer Schulstunde durchführbar ist und das Material sowie die Methoden-Kombination die Zielgruppe prinzipiell ansprechen. Des Weiteren unterstreichen sie, dass das Image ein relevanter und veränderbarer Ansatzpunkt zur Förderung günstigen Ernährungsverhaltens ist. Das vorliegende Manual stellt den Hintergrund, die Entwicklung und das Curriculum der Intervention ausführlich dar. Besonderer Wert wird darauf gelegt, den Wirkungsansatz darzulegen, die praktischen Umsetzungsstrategien und berücksichtigten Anforderungen sowie die gewählten Medien und Methoden. Alle Materialien befinden sich als Kopiervorlagen im Anhang. Außerdem ist die Evaluationsstudie beschrieben. Damit richtet es sich an diejenigen, die Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung durchführen, planen oder verantworten und an Weiterentwicklungen interessiert sind.
Jugendliche stellen eine wichtige Zielgruppe für die ernährungsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung dar. Dies gilt in besonderem Maße für Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. Denn bei ihnen ist das Ernährungsverhalten deutlich ungünstiger (Kleiser, Mensink, Scheidt-Nave, & Kurth, 2009) und der Anteil an Übergewichtigen und Adipösen sehr viel höher (Kurth & Schaffrath Rosario, 2007) als bei Jugendlichen aus Familien mit hohem Sozialstatus. Für die Entwicklung zielgruppenspezifischer Maßnahmen zur ernährungsbezogenen Prävention und Gesundheitsförderung stellt sich die Frage, warum das Ernährungsverhalten im Jugendalter so ungünstig ist. Das HESDA-Projekt1 hat neue Antworten aus einer psychologischen Perspektive gesucht und dazu das Prototype/Willingness Modell (PWM; Gibbons, Gerrard & Lane, 2003) als theoretisches Rahmenmodell gewählt. Das Modell wurde bereits für verschiedene gesundheitsbezogene Verhaltensweisen wie Tabak- und Alkoholkonsum bestätigt (Gibbons, Gerrard, Blanton, & Russell, 1998; Sommer Hukkelberg & Dykstra, 2009). Für das Ernährungsverhalten standen vergleichbare Untersuchungen noch aus. Damit war unklar, ob sich die im Modell beschriebenen Annahmen – speziell der postulierte Einfluss der Prototypen-Wahrnehmung – auch bei der Vorhersage des Ernährungsverhaltens von Jugend-lichen bestätigen. Um dies zu überprüfen, wurde das HESDA-Projekt durchgeführt. Im Einzelnen war es das Ziel, das Modell erstmals umfassend für das Ernährungsverhalten von Jugendlichen zu prüfen und passende Interventionen zu entwickeln und zu evaluieren. Dazu wurden insgesamt fünf Teilstudien mit knapp 1.400 Schülerinnen und Schülern an Haupt- und Werk-realschulen in Baden-Württemberg durchgeführt. Der vorliegende Bericht stellt die Methoden der Teilstudie V vor. Ziel dieser Teilstudie war es, eine praxistaugliche Intervention zu entwickeln und zu evaluieren, mit der bei Jugendlichen die Wahrnehmung von Prototypen des „gesunden Essers“ und des „ungesunden Essers“ und infolgedessen das Ernährungsverhalten günstig verändert werden können. Das primäre Ergebnismaß war die Wahrnehmung von Esser-Prototypen; das sekundäre Ergebnismaß war das Ernährungsverhalten. Darüber hinaus wurden jedoch auch die anderen Konstrukte des PWM für das Ernährungsverhalten erfasst. Außerdem wurden die Verhaltensweisen Tabakkonsum, Alkoholkonsum und körperliche Aktivität sowie eine Auswahl an Konstrukten des PWM auch in Bezug auf diese Verhaltensweisen erfragt. Weiterhin enthielt der Fragenbogen Items zur Erfassung soziodemographischer, schulbezogener und anthropometrischer Informationen sowie Skalen zur Erfassung zusätzlicher psychologischer Konstrukte. Der Fragebogen wurde in einer Stichprobe von Achtklässlern aus Haupt- und Werkrealschulen zu drei Erhebungszeitpunkten eingesetzt. Die angegebenen Testgütekriterien stammen aus der Baseline-Erhebung – ca. vier Wochen vor der Intervention – und wurden über die Gesamtstichprobe von 179 Schülerinnen und Schülern bestimmt.
Bei der vorliegenden Mixed-Methods-Studie „ALMONTE- Evaluation eines veränderten Montessori-Diplomkurskonzepts – empirische Einblicke und Empfehlungen“ wurden erstmals in Deutschland zwei Montessori-Diplomkurse aus Sicht der Teilnehmerinnen empirisch untersucht. Hierfür wurde ein verändertes Lehrgangskonzept der Montessoridiplom-Weiterbildung entwickelt, durchgeführt, wissenschaftlich begleitet und mit einem herkömmlich durchgeführten Kurs vergleichend evaluiert. Die Theorie- und Praxisbezüge des ALMONTE Konzepts und der Studie liegen in konstruktivistischer Sicht der Erwachsenenbildung und dem daraus abgeleiteten Lehr-Lernverständnis, den Erkenntnissen aus der Bündelung geäußerter Kursschwachstellen ehemaliger Absolventen sowie Ergebnissen aus der Lehrer-Professionalisierungsdebatte und der Wirksamkeit von Lehrerweiterbildungen. Der Forschungsansatz ist offen und primär im qualitativen Forschungsverständnis angesiedelt. Die Stichprobe umfasste 58 Teilnehmerinnen zweier Diplomkurse, sowie deren Dozierenden. Zum Einsatz kamen leitfadengestützte Interviews und selbstentwickelte Fragebögen. Die Ergebnisse wurden mit der Qualitativen Inhaltsanalyse bzw. statistischen Methoden ausgewertet und trianguliert. Sie sind in ihrer Gesamtschau als explorativ anzusehen. Das primäre Ziel der vorliegenden Studie war, die umgesetzten Veränderungen mit den Eindrücken der Teilnehmerinnen eines herkömmlichen Montessori-Diplomkurses zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Einsatz konstruktivistisch ausgerichteter Methoden der Erwachsenenbildung von den Teilnehmerinnen sehr unterschiedlich akzeptiert wurde. Darüber hinaus, dass die erworbene Lehrer-Kompetenzen für individualisierendes Lernen sehr unterschiedlich von den einzelnen Personen angenommen und in der beruflichen Praxis umgesetzt werden. Anhand der Ergebnisse werden Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Kurspraxis formuliert.
Formative Leistungsmessung im naturwissenschaftlichen Unterricht Effekte von Feedbackvariationen in formativen Leistungstests auf den Wissenszuwachs am Beispiel einer Unterrichtseinheit zum Thema „Anpassung der Vögel ans Fliegen“ in der Sekundarstufe 1 In Zeiten, wo es in bildungspolitischen Diskussionen immer häufiger um die Individualisierung von Lernprozessen, eine differenzierte Förderung der Schüler und kompetenzorientierten Unterricht geht, rückt auch die Frage nach effektiven Diagnoseinstrumenten, die die Erreichung dieser Ziele unterstützen können, weiter in den Fokus des Interesses. Um Schüler in ihrem Lernprozess individuell begleiten und fördern zu können, bedarf es einer genauen und immer wiederkehrenden, in den Unterrichtsprozess integrierten Diagnose ihres Wissensstands und ihrer Lernstrategien. Diese kann mit Hilfe formativer Leistungstests bewerkstelligt werden. Aufgrund der erzielten Diagnoseergebnisse kann die Lehrkraft den weiteren Unterrichtsverlauf immer wieder an die veränderten Bedürfnisse der Lerner anpassen, sowie individuelle Fördermaßnahmen für einzelne Schüler ableiten. Qualifizierte Rückmeldungen, also unterschiedliche Arten von Feedback, sind dabei von zentraler Bedeutung. Weitgehend empirisch gesichert sind Effekte von Feedbackinterventionen in psychologischen Experimentalstudien oder relativ eingegrenzten institutionellen Settings und einzelne Diagnoseaufgaben. Es gab bisher jedoch nur eine ökologisch valide Experimentalstudie, in der Feedbackmerkmale im Rahmen eines systematischen Konzepts formativer Leistungsmessung variiert wurden. In dieser Studie konnten aufgrund forschungsmethodologischer Probleme allerdings keine Leistungseffekte nachgewiesen werden. Ziel meiner Forschung war deshalb die empirische Überprüfung der kognitiven und motivationalen Effekte einer feedbacktheoretisch begründeten Rückmeldestrategie innerhalb einer Unterrichtseinheit Biologie in 10 bayerischen Klassen aller Schularten. Dabei wurde von den Biologielehrern der Klassen, eine vom Inhalt und Zeitumfang festgelegte Sequenz zum Thema Vogelflug unterrichtet. In bestimmten Phasen wurden die Klassen geteilt (zufällige Zuweisung der Schüler zu zwei Treatmentgruppen und einer Kontrollgruppe). Die Treatmentgruppen erhielten diagnostische Aufgaben mit unterschiedlich ausführlichen Rückmeldungen. Die Schüler der Kontrollgruppe bearbeiten die gleichen Aufgabenstellungen in Textform, jedoch ohne spezifische Rückmeldestrategie und Dokumentation des Lernfortschritts. Die Effekte des Treatments auf Fachwissen, Interesse und Motivation wurden mit Vor- und Nachtests geprüft. Um eine individuelle und zeitnahe Rückmeldung zu ermöglichen, wurden alle Tests in elektronischer Form mit Hilfe von Tablet PCs durchgeführt.
Der Übergang von der Schule in den Beruf ist von vielen Veränderungen geprägt. Hierzu gehören auch erste Kontakte zu Unternehmen und erste Vorstellungsgespräche. Die Fähigkeit zur Selbstdarstellung gewinnt daher in dieser Phase an Bedeutung. Zur Förderung dieser Fähigkeit wurde das Selbstreflexion Motivation Selbstdarstellungs-Training für Haupt- und Realschüler der Klassen 8 und 9 an mehreren Haupt- und Realschulen Baden-Württembergs durchgeführt und quantitativ ausgewertet. Inhalt dieser Dissertation ist eine ergänzende qualitative Auswertung des Trainings mit dem Ziel, seine insbesondere auch längerfristigen Wirkungen detailliert zu untersuchen. Damit wird ein Forschungsdefizit aufgegriffen, denn Trainings zur Förderung der Selbstdarstellungsfähigkeit sind eher die Ausnahme und auch eine detailliertere Evaluation auch langfristiger Effekte. 13 Schülerinnen und Schüler wurden anhand eines Interview-Leitfadens 15 Monate nach dem Training zu ihren Erfahrungen im Rahmen ihrer schul- und berufsbezogenen Zielfindung sowie ihren Selbstdarstellungskompetenzen und –Erfahrungen befragt. Die Auswertung lehnte sich an die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring an. Folgende Effekte schienen wesentlich auf das Training rückführbar: Eine Klärung persönlicher Stärken und Schwächen, positive Wirkungen auf den Selbstwert durch Üben von Techniken der Selbstdarstellung, sowie ein positiver Einfluss auf Selbstwirksamkeitserwartung und Selbstdarstellungsfähigkeit. Eine Klärung persönlicher Vorstellungen zu den beruflichen Lebenszielen war hingegen nicht erkennbar. Das Training war somit nachhaltig. Weiterentwicklungen des Trainings in Richtung auf stärkere Förderung der Selbstwirksamkeitserwartung sowie Einbeziehung von Lehrkräften und ggf. Eltern scheinen jedoch sinnvoll.
Der Forschungsbericht 2010 - 2012 der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd dokumentiert die Forschungsleistung für den Zeitraum 01.10.2010 bis 30.09.2012. Der Forschungsbericht enthält Informationen über die allgemeine Forschungsentwicklung an der Hochschule, über wissenschaftliche Abschlüsse, Preise und Veranstaltungen. Schwerpunkt sind die Beschreibungen der meistens aus Drittmitteln geförderten Forschungsprojekte und ihre Ergebnisse sowie die Dokumentation der Publikationen und Vorträge.
Die vorliegende Arbeit basiert auf der Studie „Knochengesundheit von Schwäbisch Gmünder SchülerInnen“, in der von 2010 bis 2011 in Schwäbisch Gmünd und Umgebung bei 10- bis 17-jährigen Schülern und Schülerinnen der Knochenstatus sowie verschiedene Einflussfaktoren beobachtet wurden. Im Rahmen dieser Arbeit wurde der Zusammenhang zwischen der Knochenmasse und dem Lebensstil (Ernährung, Bewegung, Rauchen), der Körperzusammensetzung sowie soziodemographischen und -ökonomischen Daten (Alter, Geschlecht, Bildungsstand, Migrationshintergrund) untersucht.
Aus den erhobenen Daten der quantitativen Ultrasonometrie am Fersenbein wurden bei 232 Schülern und 250 Schülerinnen die Knochenmasseparameter Breitband-Ultraschall-Abschwächung, Ultraschallgeschwindigkeit und Steifigkeitsindex ermittelt. Im Mittel unterscheiden sich diese Parameter zwischen den Geschlechtern nicht signifikant voneinander. Alle drei Parameter nehmen mit steigendem Alter sowohl bei den Schülern als auch bei den Schülerinnen zu. Der Steifigkeitsindex korreliert bei den Schülern und Schülerinnen signifikant positiv mit dem Alter. Ausgehend von den Ergebnissen der Regressionsanalyse stellt das Alter einen signifikant positiven Prädiktor des Steifigkeitsindex dar.
Bei beiden Geschlechtern besteht eine signifikant positive Korrelation zwischen dem Steifigkeitsindex und dem Körpergewicht. Den Regressionsgleichungen zufolge hat das Körpergewicht sowohl bei den Schülern als auch bei den Schülerinnen einen positiven Einfluss auf den Steifigkeitsindex
Auch der BMI korreliert signifikant positiv mit dem Steifigkeitsindex der Schüler und Schülerinnen. Übergewichtige Schülerinnen haben einen signifikant höheren Steifigkeitsindex als die Unter- oder Normalgewichtigen. Bei den Schülern kann eine Zunahme des Steifigkeitsindex hinsichtlich der Einteilung des BMIs in Unter-, Normal- und Übergewicht beobachtet werden, die allerdings nicht signifikant ist. Der BMI erweist sich bei der Regressionsanalyse als signifikanter Prädiktor des SI sowohl bei den Schülern als auch bei den Schülerinnen.
Bei den Schülern korrelieren die fettfreie Masse sowie der prozentuale Anteil der fettfreien Masse signifikant positiv mit dem Steifigkeitsindex, wohingegen keine Korrelation zwischen der Fettmasse und dem Steifigkeitsindex beobachtet wird. Bei den Schülerinnen gibt es eine signifikant positive Korrelation zwischen der fettfreien Masse und der Fettmasse mit dem Steifigkeitsindex.
Der prozentuale Anteil der fettfreien Masse am Körpergewicht korreliert bei den Schülerinnen indes signifikant negativ mit dem Steifigkeitsindex. Nach den Ergebnissen der Regressionsanalyse weisen bei den Schülern sowohl die absolute als auch die prozentuale fettfreie Masse eine signifikant positive Beziehung mit dem Steifigkeitsindex auf. Bei den Schülerinnen erweisen sich die fettfreie Masse und die Fettmasse als signifikant positive Prädiktoren und die prozentuale fettfreie Masse als signifikant negativer Prädiktor des Steifigkeitsindex.
Zwischen dem Steifigkeitsindex und dem Index für eine knochengesunde Ernährung konnte keine Korrelation bei den Schülerinnen und Schülern nachgewiesen werden. Hinsichtlich des Lebensmittelverzehrs korrelieren bei den Schülern der Fleisch- und Wurstkonsum signifikant positiv mit dem Steifigkeitsindex wohingegen bei den Schülerinnen keine Assoziation zwischen dem Verzehr verschiedener Lebensmittel und dem Steifigkeitsindex beobachtet werden kann. In der Regressionsanalyse hat der Kaffee- und Teekonsum bei beiden Geschlechtern einen positiven Einfluss auf den Steifigkeitsindex. Bei den Schülerinnen erweist sich hier der Wurstverzehr als signifikant negativer Prädiktor und bei den Schülern der Fisch als signifikant positiver Prädiktor des Steifigkeitsindex.
Bei der körperlichen Aktivität gibt es bei den Schülerinnen und Schüler signifikant positive Zusammenhänge zwischen dem Steifigkeitsindex und dem körperlichen Aktivitätslevel (PAL). Der Steifigkeitsindex korreliert bei den Schülerinnen signifikant positiv mit dem Medienkonsum und signifikant negativ mit Schlafen, Fahrrad fahren und Spielen im Freien. Bei den Schülern wiederum können signifikant positive Zusammenhänge zwischen dem Steifigkeitsindex und sportlichen Aktivitäten gesamt, sportlichen Aktivitäten mit schweren Intensitäten sowie Haus- und Gartenarbeit beobachtet werden. Signifikant negative Zusammenhänge ergeben sich beim Schlafen und beim Spielen im Freien. Bezüglich der Ergebnisse der Regressionsanalyse existieren bei beiden Geschlechtern ein signifikant positiver Effekt des PALs sowie ein signifikant negativer Effekt des Schlafens auf den Steifigkeitsindex. Bei den Schülerinnen erweisen sich das Gehen sowie der Medienkonsum als signifikanter Prädiktor des Steifigkeitsindex. Im Gegensatz dazu haben bei den Schülern Sport gesamt und Sport schwer einen signifikant positiven Einfluss auf den Steifigkeitsindex.
Hinsichtlich der Pubertät können bei beiden Geschlechtern signifikant positive Zusammenhänge zwischen dem Steifigkeitsindex und dem Pubertätsstatus beobachtet werden. Das heißt, dass mit zunehmendem Reifegrad der Steifigkeitsindex signifikant größer wird.
Der Bildungshintergrund, aber nicht der Migrationshintergrund, korreliert signifikant mit dem Steifigkeitsindex.
Darüber hinaus können keine signifikanten Korrelationen zwischen dem Steifigkeitsindex und weiteren Faktoren wie Aufenthalt im Freien und Einnahme von Vitamin D im ersten Lebensjahr beobachtet werden. Das Rauchen korreliert bei beiden Geschlechtern signifikant positiv mit dem Steifigkeitsindex, wohingegen in der Regressionsanalyse ein signifikant negativer Einfluss des Rauchens auf den SI ermittelt wurde. Schülerinnen, die Kontrazeptiva einnehmen, weisen einen höheren Steifigkeitsindex auf als Schülerinnen, die keine Kontrazeptiva einnehmen. Die Ergebnisse der Regressionsanalyse zeigen, dass die Einnahme von Kontrazeptiva keinen Einfluss auf den Steifigkeitsindex ausübt.
Bei der gemeinsamen Betrachtung der genannten Faktoren im Regressionsmodell erweisen sich das Alter, die fettfreie Masse, das Geschlecht und der PAL als signifikante Prädiktoren des Steifigkeitsindex, wohingegen die Fettmasse, die Aufenthaltsdauer im Freien, der Index für eine knochengesunde Ernährung (BHEI), das Rauchen und die Einnahme von Kontrazeptiva keinen Einfluss auf den Steifigkeitsindex haben. Wenn diese Einflussfaktoren getrennt nach Geschlecht in der Regressionsanalyse betrachtet werden, haben bei den Schülern das Alter und der PAL und bei den Schülerinnen die fettfreie Masse und das Alter einen signifikant positiven Einfluss auf den Steifigkeitsindex.
Schüler und Schülerinnen mit einer niedrigen Knochenmasse weisen im Vergleich zu denjenigen mit einer hohen Knochenmasse einen signifikant niedrigeren BMI auf. Zudem sind die Schüler mit einer niedrigen Knochenmasse häufiger von Untergewicht und seltener von Übergewicht betroffen. Die Schülerinnen verzehren signifikant mehr Limonaden. Hinsichtlich der körperlichen Aktivität ist zu erkennen, dass sich die Schüler und Schülerinnen mit einer niedrigen Knochenmasse tendenziell weniger bewegen und weniger im Freien aufhalten.
Ausgehend von den Messergebnissen der bioelektrischen Impedanzanalyse wurde bei 232 Schülern und 251 Schülerinnen die fettfreie Masse mittels 8 Formeln aus der Literatur sowie der integrierten Formel des Herstellers bestimmt. Die Differenz zwischen der niedrigsten und der höchsten berechneten mittleren fettfreien Masse beträgt bei den Schülern 6,1 kg und bei den Schülerinnen 7,0 kg. Zwischen allen eingesetzten Formeln können signifikant positive Korrelationen in einem Bereich von 0,85 bis 1,00 bei den Schülern und Schülerinnen beobachtet werden. Für die Auswahl einer geeigneten Formel wurden verschiedene Kriterien bezüglich der methodischen Grundlagen, des Validierungskollektivs, des Gerätetyps und der Elektrodenplatzierung entwickelt. Anhand dieser Kriterien wurde für die Berechnung der fettfreien Masse die Gleichung von Plachta-Danielzik et al. (2012) ausgewählt.
An der Studie zur Untersuchung der Reproduzierbarkeit der Fragebogenteile zur Ernährung und Bewegung haben 102 Jungen und 90 Mädchen aus Baden-Württemberg teilgenommen. Bezüglich der Ernährung kann festgehalten werden, dass die Verzehrmengen während der zweiten Befragung geringer sind. Zwischen den Verzehrmengen der ersten und zweiten Befragung können bei allen Lebensmitteln signifikant positive Korrelationen beobachtet werden, die von 0,46 bis 0,72 reichen. Bei der körperlichen Aktivität ergeben sich überwiegend keine Unterschiede der mittleren Dauer für verschiedene (In-)Aktivitäten. Hinsichtlich der (In-)Aktivitäten zwischen der ersten und zweiten Befragung ergeben sich signifikant positive Korrelationen (0,38-0,74). Sowohl bei dem Fragebogenteil zur Ernährung als auch zur Bewegung können keine konsistenten Unterschiede bei den Korrelationskoeffizienten zwischen Geschlecht oder Alter beobachtet werden.
In Hinblick auf die Ergebnisse der vorliegenden Studie hat das Aktivitätsverhalten unter Berücksichtigung der Körperzusammensetzung, des Geschlechts und des Alters einen entscheidenden Einfluss auf die Knochenmasse von Kindern und Jugendlichen.
Der Forschungsbericht 2012 - 2014 der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd dokumentiert die Forschungsleistung für den Zeitraum 01.10.2010 bis 30.09.2012. Der Forschungsbericht enthält Informationen über die allgemeine Forschungsentwicklung an der Hochschule, über wissenschaftliche Abschlüsse, Preise und Veranstaltungen. Schwerpunkt sind die Beschreibungen der meistens aus Drittmitteln geförderten Forschungsprojekte und ihre Ergebnisse sowie die Dokumentation der Publikationen und Vorträge.
Planungsintervention in der Raucherentwöhnung: Machbarkeit und Wirksamkeit im klinischen Setting
(2014)
Hintergrund: Rauchen gilt als eine der am häufigsten vermeidbaren Todesursachen. Deshalb kommt der Veränderung von Rauchgewohnheiten eine wichtige Bedeutung zu. Ein Modell, das als theoretischer Rahmen dieser Arbeit dient und sich zur Vorhersage von Gesundheitsverhalten bewährt hat, ist das Sozial-kognitive Prozessmodell gesundheitlichen Handelns (HAPA). Ein Hauptproblem bei der Veränderung von Risikoverhaltensweisen ist die Nichtumsetzung der Aufhörintention in Verhalten. Das HAPA Modell benennt zwei Prozesse, die hierbei unterstützen sollen: Handlungsplanung (Verknüpfung geeigneter Situationen mit dem Zielverhalten) und Bewältigungsplanung (Antizipieren von Hindernissen und Strategien zur Überwindung der Hindernisse). Planungsinterventionen, die gezielt zu Planungsverhalten anleiten, haben sich für viele Verhaltensweisen bewährt. Die Kombination von Handlungs- und Bewältigungsplanung sollte dabei besonders wirksam sein, wurde aber für die Veränderung des Rauchverhaltens noch nicht untersucht. Voraussetzung für die Wirksamkeit von Planungsinterventionen ist eine vorhandene Aufhörintention. Außerdem wird angenommen, dass Pläne bestimmte Eigenschaften haben müssen. Die Funktionalität, Genauigkeit, Anzahl und die Vollständigkeit der Pläne können hierfür als Kriterien herangezogen werden. Das Krankenhaus sollte sich als Setting eignen, um Planungsinterventionen anzubieten, da der Krankenhausaufenthalt einen teachable moment darstellen sollte. Ziel: Ziel der Studie ist es zu untersuchen, ob eine Planungsintervention zur Unterstützung aufhörmotivierter RaucherInnen in einem Krankenhaus durchführbar ist und zur Veränderung des Rauchverhaltens beitragen kann. Dabei soll eine kombinierte Handlungs- und Bewältigungsplanung an einer klinischen Stichprobe RaucherInnen geprüft werden. Die Intention und die Ausprägung der Planeigenschaften sollen in die Analysen einbezogen werden. Methode: Durchführung einer randomisiert kontrollierten Studie mit drei Messzeitpunkten. Rekrutierung aufhörmotivierte RaucherInnen in den Anästhesieambulanzen der Charité Berlin. Ausfüllen eines Basisfragebogens (T0). Prä-Befragung nach elektiver Operation (T1) auf Station. InterventionsteilnehmerInnen erhielten zusätzlich ein Planungsblatt (Anleitung zur Handlungs- und Bewältigungsplanung). Vier Wochen später wurde ein Follow up- Fragebogen zugesandt (T2). Ergebnisse: Es nahmen N=108 RaucherInnen an der Untersuchung teil. Davon waren N=46 in der Interventionsgruppe. Interventionsunabhängige Verhaltensänderungen unterstützen die Annahme, dass im Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt eine erhöhte Bereitschaft zur Verhaltensänderung besteht. Außerdem fand sich ein vergleichsweise hoher Anteil aufhörmotivierter RaucherInnen. Ein höherer Anteil Männer, höherer Anteil stärker abhängiger RaucherInnen sowie RaucherInnen mit früherem Raucheinstieg und mit einer geringeren Aufnahmeselbstwirksamkeit haben die Intervention nicht angenommen. Die Planungsintervention hatte keinen direkten Einfluss auf die Veränderung des Rauchverhaltens. Unter Berücksichtigung der Höhe der Aufhörintention zeigte sich: InterventionsteilnehmerInnen mit geringerer Aufhörintention hatten ihr Rauchverhalten wahrscheinlicher und stärker verändert als KontrollgruppenteilnehmerInnen mit geringer Intention. Unter Berücksichtigung der Planeigenschaften zeigte sich: Je geringer die Genauigkeit beziehungsweise Vollständigkeit der Handlungspläne und je höher die Genauigkeit beziehungsweise Vollständigkeit der Bewältigungspläne, desto wahrscheinlicher beziehungsweise stärker war die Verhaltensänderung. Die Anzahl der Hindernisse und die Anzahl der Strategien hatte jeweils einen Einfluss darauf, mit welcher Wahrscheinlichkeit sich das Rauchverhalten zu T2 verändert hatte. Diskussion: Die Ergebnisse der Studie unterstützen die Annahme, dass sich das Krankenhaus eignen sollte, aufhörmotivierten RaucherInnen Planungsinterventionen anzubieten. InterventionsteilnehmerInnen mit geringer Aufhörintention profitierten von der Planungsintervention. Sie hatten ihr Rauchverhalten mit gleicher Wahrscheinlichkeit und gleich stark verändert, wie Interventions- und KontrollgruppenteilnehmerInnen mit hoher Aufhörintention. Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass Planungsinterventionen einen ausgleichenden Effekt auf eine geringere Aufhörintention haben können. Die Ergebnisse der Studie weisen auch darauf hin, dass die Handlungsplanung der positiven Wirkung der Bewältigungsplanung entgegengewirkt zu haben scheint. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, warum sich zwischen Interventions- und KontrollgruppenteilnehmerInnen mit hoher Aufhörintention kein Unterschied findet. Die Gestaltung der Intervention zur Anwendung in der Raucherentwöhnung sollte zukünftig auf die Anleitung zur Bewältigungsplanung beschränkt und eine möglichst hohe Anzahl, Genauigkeit und Vollständigkeit an Bewältigungsplänen unterstützt werden.
Ziel der Forschung im Rahmen dieser Dissertation war es, die Implementierung von Maßnahmen der Konzeption Schulautonomie – im Speziellen jene der Selbstevaluation -
in Bezug auf die Schnittstelle Formal- bzw./ Aktivitätsstruktur im Mehrebenensystem Schule hinsichtlich des Implementierungsgrads und des Implementierungsorts
hypothesenleitend zu untersuchen.
Im ersten Teil der Dissertation werden die wenigen, bereits vorhandenen Ergebnisse aus Studien und Untersuchungen dargelegt, welche erste Erkenntnisse zur Implementierung von Maßnahmen der politischen Rahmenkonzeption Schulautonomie über die jeweilige Schnittstelle Formal-bzw./Aktivitätsstruktur auf den unterschiedlichen Ebenen des Bildungssystems der deutschen Bundesländer liefern. Diese Ergebnisse werden hypothesenleitend hinsichtlich der Forschungsfragestellung anhand des Dreisäulenmodells von SCOTT (2001) (WALGENBACH/MEYER 2008, 57) auf der theoretischen Basis der Neoinstitutionalistischen Organisationstheorie interpretiert.
Den zweiten, forschungspraktischen Teil der Dissertation bilden Gruppendiskussionsverfahren (BOHNSACK 2008) mit Lehrkräften, die an drei Grund-, Haupt/Werkrealschulen in Baden-Württemberg durchgeführt wurden. Diese befanden sich in unterschiedlichen Stadien der Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Fremdevaluation. Die Gruppendiskussionsverfahren wurden anhand der dokumentarischen Methode (BOHNSACK 2008) in Bezug auf die Zielsetzung der vorliegenden Forschungsarbeit hypothesenleitend ausgewertet sowie interpretiert. Diese
Ergebnisse werden mit den Annahmen zum Implementierungsgrad und Implementierungsort in die Formal- bzw. Aktivitätsstruktur von Maßnahmen der politischen Rahmenkonstruktion Schulautonomie auf den unterschiedlichen schulischen Organisationsebenen aus dem ersten Teil der Dissertation in Beziehung gesetzt.