370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Refine
Document Type
- Doctoral Thesis (7)
- Bachelor Thesis (1)
- Part of a Book (1)
- Conference Proceeding (1)
Language
- German (10) (remove)
Has Fulltext
- yes (10)
Keywords
Institute
Die Praxis der Mahlzeitgestaltung in der Krippe Inszenierungen und Aufführungen eines Rituals
(2022)
Derzeit besucht ein Drittel der Kinder (34,4%) unter drei Jahren eine Kinderkrippe (Statistisches Bundesamt, 2021). Damit geht einher, dass immer mehr Kinder das Ritual der Mahlzeit in frühpädagogischen Einrichtungen erleben (Gutknecht & Höhn, 2017). Rituale, verstanden als „cultural performance“ (Wulf, Göhlich & Zirfas, 2001, S. 9) und „körperliche Praktiken“ (Gugutzer & Staack, 2015, S. 12), konstruieren soziale Wirklichkeiten und sind in hohem Maße an Erziehungs- und Bildungsprozessen in der frühen Kindheit beteiligt. Indem Kinder an Ritualen teilnehmen, übernehmen sie die „szenische Inszenierung mit ihren Wert-, Einstellungs- und Handlungselementen in ihre Vorstellungwelt“ (Wulf, 1996, S. 168) und eignen sich durch mimetische Fähigkeiten ein praktisches Wissen an. Das angeeignete Wissen ist insbesondere auf der Körperebene verankert und entzieht sich dadurch größtenteils dem reflexiven Bewusstsein (Wulf, 2017; Sting, 2009). Dies führt dazu, dass Rituale „häufig […] ein Eigenleben“ führen (Friebertshäuser, 2004, S. 29). Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger die rituelle Alltagspraxis in frühpädagogischen Einrichtungen im Allgemeinen sowie die Mahlzeitgestaltung im Besonderen in den Blick zu nehmen und der Reflexion zugänglich zu machen.
Im Rahmen der Dissertation wurde daher die Forschungsfrage bearbeitet, wie das Ritual der Mahlzeit in Krippen inszeniert und aufgeführt wird. Die Ergebnisse zeigen die Rekonstruktion von zwei Typen der Mahlzeitgestaltung, die zur Hervorbringung unterschiedlicher sozialer Ordnungen geführt und infolgedessen zu unterschiedlichen Beziehungs- und Interaktionsgestaltungen zwischen den Teilnehmenden beigetragen haben. Der erste Typus „Mahlzeit als Differenzerfahrung“ zeigt den Vollzug von normorientierten Praktiken, während der zweite Typus „Mahlzeit als Gemeinschaftserlebnis“ durch die Inszenierung und Aufführung von beziehungsorientierten Praktiken gekennzeichnet ist.
In unserer Gesellschaft stehen wir weltweit vor enormen Aufgaben: Pandemie-Bekämpfung, Klimaschutz, Biodiversitätsverlust, Digitalisierung und die damit verbundene gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformation. Herausforderungen der Gegenwart, für die kreative Lösungen und MINT-Expertise (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gefragt sind. Um diesen und zukünftigen Herausforderungen mit Kompetenz und Engagement begegnen zu können, benötigen wir in Deutschland mehr junge Menschen, die sich für diese Fachrichtungen begeistern.
In der Grundschule vertiefen Kinder ihre MINT-Erfahrungen: Naturwissenschaften und Technik sind im vielperspektivischen Fach Sachunterricht integriert. Die alle vier Jahre erhobene Studie: „Trends in International Mathematics and Science Study“ (TIMSS) untersucht mathematisch-naturwissenschaftliche Kompetenzen von Kindern der vierten Klassenstufe im internationalen Vergleich. Im Jahr 2019 wurde TIMSS erstmalig anhand computerbasierter Aufgaben durchgeführt. Dabei fallen die naturwissenschaftlichen Kompetenzen der Kinder in Deutschland, wie bereits in TIMSS 2015 mit 518 Punkten niedriger aus als der EU- und OECD-Mittelwert (EU: 522, OECD: 526). Das bedeutet, dass sowohl im mathematischen als auch im naturwissenschaftlichen Bereich ein Viertel der Kinder leistungsschwach ist. Sie befinden sich auf den untersten Kompetenzstufen – im Vergleich zu 2015 mit negativer Tendenz: Mathematik 25 Prozent (2015: 23 Prozent), Naturwissenschaften 28 Prozent (2015: 22 Prozent) (Schwippert et al., 2020). Diese Kinder starten dementsprechend mit schlechten Voraussetzungen in den MINT-Unterricht der weiterführenden Schulen. Gleichzeitig zählen nur sieben Prozent der Kinder der vierten Klassen in den Naturwissenschaften zur leistungsstarken Gruppe. Es wird deutlich, dass die wesentliche Herausforderung in der spezifischen Förderung von Kindern an beiden Enden des Leistungsspektrums besteht. Ein wichtiger Ansatzpunkt sind strukturell verankerte und stärker systematisch aufgebaute Angebote, wie zum Beispiel in der Nachmittagsbetreuung. Auch außerschulische Angebote können einen wertvollen Beitrag für die Breiten - und Spitzenförderung leisten (König, 2020). Die außerschulischen Angebote rund um das naturwissenschaftliche Lernen sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Im Sachunterricht wirkt der Perspektivrahmen der GDSU (Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts, 2013) mit explizit ausgewiesenen Perspektiven zur naturwissenschaftlichen und technischen Bildung über die Bildungspläne in den Ländern auch in den Unterricht hinein. Doch nicht jedes naturwissenschaftliche Angebot in der Schule oder außerhalb erlaubt eigenaktives Forschen und Lernen und nur selten können Lernende eigenen experimentellen Fragestellungen frei nachgehen. Die Wahl der Methode (Köster et al., 2011) stellt dabei eine Herausforderung für Forschung und Fachdidaktik dar. Bisher wissen wir in der Fachdidaktik noch wenig darüber, welche Rolle das Engagement bei Lernenden in geöffneten naturwissenschaftlichen Lehr-Lernsituationen spielt. Mit der vorliegenden Arbeit soll dieser Frage nachgegangen werden.
Hintergrund: Verfahren des E-Learnings kommen in zunehmendem Maße in der hochschulischen Pflegeausbildung als Ergänzung zu traditionellen Präsenzlehrveranstaltungen zur Anwendung. Die dezentrale, asynchrone Natur von E-Learning beeinflusst die Lehr-Lernprozesse.
Fragestellung/Ziel: Diese Studie ermittelt die Einschätzungen von Expertinnen und Experten zur Verwendung von E-Learning in der hochschulischen Pflegeausbildung und zur Rolle der Hochschullehrenden bei virtuellen Lehr-Lernarrangements, indem sie folgenden Fragen nachgeht: Wie schätzen Expertinnen und Experten den gegenwärtigen und künftigen Einsatz von E-Learning in der hochschulischen Pflegeausbildung ein? Wie schätzen Expertinnen und Experten die Entwicklung der Rolle der Lehrperson beim Einsatz von E-Learning in der hochschulischen Pflegeausbildung ein?
Methoden: In einer 3-welligen Delphi-Erhebung äußerten sich Expertinnen und Experten aus der Hochschullehre, dem Pflegestudium, der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) und relevanten wissenschaftlichen Fachgesellschaften zur Fragestellung. Das Instrument der Nullrunde (R0) bestand aus offenen Fragen. Die Daten wurden nach Mayrings Methode der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet und zusammen mit den Ergebnissen einer früheren Literaturübersicht zur Item-Generierung für die standardisierten Folgerunden (R1 und R2) herangezogen. Das Instrument für R1 & R2 setzte sich aus 14 Aussagen zu E-Learning und 13 Aussagen zur Rolle der Lehrperson zusammen, bei denen die Teilnehmenden den Grad ihrer Zustimmung angeben sollten. Die Daten von R1 und R2 wurden mittels statistischer Verfahren ausgewertet. Es erfolgte ein direkter Vergleich von Mittelwert und Median des Zustimmungsgrades sowie der Variationskoeffizienten von R1 und R2. Außerdem wurde das Urteilverhalten der einzelnen Teilnehmenden analysiert und als assimilierend, divergierend, stabil oder unerklärlich eingeschätzt.
Ergebnisse: Der Stichprobenumfang des Expertenpanels betrug bei R0 = 8, bei R1 = 15, bei R2 = 14; die Panel-Mortalität betrug n = 2. Die Auswertung der R0-Daten ergab Aussagen zur Nutzung von E-Learning sowie zur Rolle der Lehrperson beim E-Learning in der allgemeinen Hochschullehre und in der hochschulischen Pflegeausbildung. Die Analyse der standardisierten Daten ergab folgendes Bild: Aus Sicht der Teilnehmenden hängt die Effektivität von E-Learning nicht nur mit der Art der Lernziele (z. B. kognitiv, affektiv etc.), sondern auch mit der Komplexität des Lerngegenstands zusammen. Persönliche Interaktion ist nach Expertenmeinung für den Lernerfolg unerlässlich. Die Expertinnen und Experten erkennen das Potenzial von E-Learning, die Lernortkooperation, die Kontinuität der Lehre, die Kompatibilität von Studium und Familie bzw. Berufstätigkeit und den Wissenstransfer zu begünstigen. Des Weiteren sind die Teilnehmenden der Meinung, dass E-Learning im Vergleich zur Präsenzlehre den Hochschullehrenden andere/erweiterte didaktische, pädagogische, administrative und technische Kompetenzen abverlangt und dadurch die Rolle von Hochschullehrenden grundlegend verändert.
Schlussfolgerungen: E-Learning kann aus Sicht der Expertinnen und Experten effektiv in der hochschulischen Pflegeausbildung eingesetzt werden, sofern die virtuellen Lehr-Lernarrangements eine hohe pädagogisch-didaktische Qualität aufweisen und auf geeignete Lernziele abgestimmt sind. Hier bedarf es Qualitätsstandards und durchdachter curricularer Konzepte, um einen Mehrwert für Lehrperson und Studierende zu gewährleisten. Nach Einschätzung der Expertinnen und Experten müssen Studierende bei virtuellen Lehr-Lernarrangements dennoch von einer echten Person begleitet werden, um bestimmte für die hochschulische Pflegeausbildung zentrale Kompetenzen erwerben zu können. Die Interaktion im virtuellen Raum kann die direkte Interaktion von Angesicht zu Angesicht in der hochschulischen Pflegeausbildung nicht ersetzen. Deshalb sollte sie E-Learning nur im Rahmen eines Blended-Learning-Konzepts integrieren. Es muss ein neues Kompetenzprofil für Lehrpersonen in der hochschulischen Pflegeausbildung entwickelt werden, das E-Kompetenzen umfasst, und das Lehrpersonal muss dementsprechend weiter- bzw. ausgebildet werden.
Digitale Medien prägen unsere kulturelle, soziale und wirtschaftliche Welt in einem vor wenigen Jahrzehnten noch nicht vorstellbarem Ausmaß. Von dieser digitalen Durchdringung unserer Lebenswelt bleibt auch der Alltag von Kindern nicht ausgenommen. Die aktuelle und künftige Bedeutung digitaler Medien im Leben der Kinder stellt die Grundschule vor neuen Aufgaben. Im Artikel werden ausgehend von der Darstellung des aktuellen Forschungsstandes zur Wirkung von Medien verschiedene medienpädagogische Ansätze diskutiert. Dabei finden die spezifischen Besonderheiten des Lehren uns Lernens in der Grundschule besondere Beachtung.
Der Übergang von der Schule in den Beruf ist von vielen Veränderungen geprägt. Hierzu gehören auch erste Kontakte zu Unternehmen und erste Vorstellungsgespräche. Die Fähigkeit zur Selbstdarstellung gewinnt daher in dieser Phase an Bedeutung. Zur Förderung dieser Fähigkeit wurde das Selbstreflexion Motivation Selbstdarstellungs-Training für Haupt- und Realschüler der Klassen 8 und 9 an mehreren Haupt- und Realschulen Baden-Württembergs durchgeführt und quantitativ ausgewertet. Inhalt dieser Dissertation ist eine ergänzende qualitative Auswertung des Trainings mit dem Ziel, seine insbesondere auch längerfristigen Wirkungen detailliert zu untersuchen. Damit wird ein Forschungsdefizit aufgegriffen, denn Trainings zur Förderung der Selbstdarstellungsfähigkeit sind eher die Ausnahme und auch eine detailliertere Evaluation auch langfristiger Effekte. 13 Schülerinnen und Schüler wurden anhand eines Interview-Leitfadens 15 Monate nach dem Training zu ihren Erfahrungen im Rahmen ihrer schul- und berufsbezogenen Zielfindung sowie ihren Selbstdarstellungskompetenzen und –Erfahrungen befragt. Die Auswertung lehnte sich an die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring an. Folgende Effekte schienen wesentlich auf das Training rückführbar: Eine Klärung persönlicher Stärken und Schwächen, positive Wirkungen auf den Selbstwert durch Üben von Techniken der Selbstdarstellung, sowie ein positiver Einfluss auf Selbstwirksamkeitserwartung und Selbstdarstellungsfähigkeit. Eine Klärung persönlicher Vorstellungen zu den beruflichen Lebenszielen war hingegen nicht erkennbar. Das Training war somit nachhaltig. Weiterentwicklungen des Trainings in Richtung auf stärkere Förderung der Selbstwirksamkeitserwartung sowie Einbeziehung von Lehrkräften und ggf. Eltern scheinen jedoch sinnvoll.
Formative Leistungsmessung im naturwissenschaftlichen Unterricht Effekte von Feedbackvariationen in formativen Leistungstests auf den Wissenszuwachs am Beispiel einer Unterrichtseinheit zum Thema „Anpassung der Vögel ans Fliegen“ in der Sekundarstufe 1 In Zeiten, wo es in bildungspolitischen Diskussionen immer häufiger um die Individualisierung von Lernprozessen, eine differenzierte Förderung der Schüler und kompetenzorientierten Unterricht geht, rückt auch die Frage nach effektiven Diagnoseinstrumenten, die die Erreichung dieser Ziele unterstützen können, weiter in den Fokus des Interesses. Um Schüler in ihrem Lernprozess individuell begleiten und fördern zu können, bedarf es einer genauen und immer wiederkehrenden, in den Unterrichtsprozess integrierten Diagnose ihres Wissensstands und ihrer Lernstrategien. Diese kann mit Hilfe formativer Leistungstests bewerkstelligt werden. Aufgrund der erzielten Diagnoseergebnisse kann die Lehrkraft den weiteren Unterrichtsverlauf immer wieder an die veränderten Bedürfnisse der Lerner anpassen, sowie individuelle Fördermaßnahmen für einzelne Schüler ableiten. Qualifizierte Rückmeldungen, also unterschiedliche Arten von Feedback, sind dabei von zentraler Bedeutung. Weitgehend empirisch gesichert sind Effekte von Feedbackinterventionen in psychologischen Experimentalstudien oder relativ eingegrenzten institutionellen Settings und einzelne Diagnoseaufgaben. Es gab bisher jedoch nur eine ökologisch valide Experimentalstudie, in der Feedbackmerkmale im Rahmen eines systematischen Konzepts formativer Leistungsmessung variiert wurden. In dieser Studie konnten aufgrund forschungsmethodologischer Probleme allerdings keine Leistungseffekte nachgewiesen werden. Ziel meiner Forschung war deshalb die empirische Überprüfung der kognitiven und motivationalen Effekte einer feedbacktheoretisch begründeten Rückmeldestrategie innerhalb einer Unterrichtseinheit Biologie in 10 bayerischen Klassen aller Schularten. Dabei wurde von den Biologielehrern der Klassen, eine vom Inhalt und Zeitumfang festgelegte Sequenz zum Thema Vogelflug unterrichtet. In bestimmten Phasen wurden die Klassen geteilt (zufällige Zuweisung der Schüler zu zwei Treatmentgruppen und einer Kontrollgruppe). Die Treatmentgruppen erhielten diagnostische Aufgaben mit unterschiedlich ausführlichen Rückmeldungen. Die Schüler der Kontrollgruppe bearbeiten die gleichen Aufgabenstellungen in Textform, jedoch ohne spezifische Rückmeldestrategie und Dokumentation des Lernfortschritts. Die Effekte des Treatments auf Fachwissen, Interesse und Motivation wurden mit Vor- und Nachtests geprüft. Um eine individuelle und zeitnahe Rückmeldung zu ermöglichen, wurden alle Tests in elektronischer Form mit Hilfe von Tablet PCs durchgeführt.
Bei der vorliegenden Mixed-Methods-Studie „ALMONTE- Evaluation eines veränderten Montessori-Diplomkurskonzepts – empirische Einblicke und Empfehlungen“ wurden erstmals in Deutschland zwei Montessori-Diplomkurse aus Sicht der Teilnehmerinnen empirisch untersucht. Hierfür wurde ein verändertes Lehrgangskonzept der Montessoridiplom-Weiterbildung entwickelt, durchgeführt, wissenschaftlich begleitet und mit einem herkömmlich durchgeführten Kurs vergleichend evaluiert. Die Theorie- und Praxisbezüge des ALMONTE Konzepts und der Studie liegen in konstruktivistischer Sicht der Erwachsenenbildung und dem daraus abgeleiteten Lehr-Lernverständnis, den Erkenntnissen aus der Bündelung geäußerter Kursschwachstellen ehemaliger Absolventen sowie Ergebnissen aus der Lehrer-Professionalisierungsdebatte und der Wirksamkeit von Lehrerweiterbildungen. Der Forschungsansatz ist offen und primär im qualitativen Forschungsverständnis angesiedelt. Die Stichprobe umfasste 58 Teilnehmerinnen zweier Diplomkurse, sowie deren Dozierenden. Zum Einsatz kamen leitfadengestützte Interviews und selbstentwickelte Fragebögen. Die Ergebnisse wurden mit der Qualitativen Inhaltsanalyse bzw. statistischen Methoden ausgewertet und trianguliert. Sie sind in ihrer Gesamtschau als explorativ anzusehen. Das primäre Ziel der vorliegenden Studie war, die umgesetzten Veränderungen mit den Eindrücken der Teilnehmerinnen eines herkömmlichen Montessori-Diplomkurses zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Einsatz konstruktivistisch ausgerichteter Methoden der Erwachsenenbildung von den Teilnehmerinnen sehr unterschiedlich akzeptiert wurde. Darüber hinaus, dass die erworbene Lehrer-Kompetenzen für individualisierendes Lernen sehr unterschiedlich von den einzelnen Personen angenommen und in der beruflichen Praxis umgesetzt werden. Anhand der Ergebnisse werden Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Kurspraxis formuliert.
In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, welche Auswirkungen eine personenzentrierte Spiel- und Entwicklungsförderung auf sozial unsichere Kinder hat. Die beschriebene Spielintervention baute sich in Anlehnung an das Konzept IPSA (Integration personenzentrierter Spielförderung in den Alltag von Kindertageseinrichtungen) in zehn aufeinander folgenden Fördereinheiten auf, von Einzelstunden über Kleingruppeneinheiten bis hin zur Umsetzung in der Großgruppe. Die Förderung wurde mit einer Durchführungsgruppe und einer Vergleichsgruppe vorgenommen. An der Spielintervention nahmen vier Mädchen im Durchschnittsalter von 4;7 Jahren teil. Die Auswertung erfolgte anhand protokollierter Stundenbegleitbögen seitens der Autorin, der Befragung bei Eltern und Erzieherinnen mittels CBCL und C-TRF sowie der Durchführung von Leitfadeninterviews mit den Bezugserzieherinnen der Durchführungsgruppe. Dabei wurde festgestellt, dass die teilnehmenden Kinder nach der Spielintervention tendenziell bessere Werte und Einschätzungen in den Bereichen der internalisierenden Auffälligkeiten, des Selbstkonzeptes und des Selbstbewusstseins erhielten. Die vorliegende Bachelorarbeit kann als Ansatz / Grundlage für die Integration des personenzentrierten Ansatzes in Kindertageseinrichtungen dienen. Die Weiterführung der Studie könnte durch eine andere spezielle Verhaltensauffälligkeit oder eine repräsentative Kindergruppe mit generellen Verhaltensfacetten erfolgen. Auch Überlegungen hinsichtlich eines längeren Interventionszeitraums oder mehr Fördereinheiten sind dabei zu bedenken, um eine Umsetzung im größeren Umfang, mit einer in sich vergleichbaren und aussagekräftigeren Stichprobe zu erhalten.
Im Rahmen einer qualitativen Studie werden anhand von 59 Leitfadeninterviews die Rezeption und Nutzung von Vergleichsarbeiten bei baden-württembergischen Lehrpersonen der Sekundarstufe I analysiert. In einer umfassenden Darstellung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung und von Modellen zur Steuerung des Bildungswesens wird der Fokus auf ein von Helmke und Hosenfeld beschriebenes idealtypisches Modell für einen outputorientierten Bildungsprozess gelegt. Die Auswertung der Interviews erfolgt entlang dieses Modells zur Rezeption und Nutzung der Vergleichsarbeiten mit Hilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Lehrer_innen in ihrer Einstellung zu Vergleichsarbeiten teilweise stark voneinander unterscheiden. Dementsprechend verhalten sich die Lehrpersonen sowohl bei der Auseinandersetzung mit den Rückmeldedaten und der Bewertung einzelner Aspekte der Vergleichsarbeiten als auch bei der Ableitung geeigneter Maßnahmen für die Unterrichtspraxis. Zusammen mit Befunden aus der Rezeptionsforschung zur Implementierung von Vergleichsarbeiten lassen sich im Anschluss an die differenzierte Interviewanalyse anhand ausgewählter Kategorien fünf verschiedene Typen generieren, die sich in der Rezeption und Nutzung von Vergleichsarbeiten unterscheiden; 1) der begeisterte, überzeugte und befürwortende Typ, 2) der positiv mitspielende Typ, 3) der desinteressierte, gelassene Typ, 4) der negativ kritische Typ und 5) der ablehnende, belastete Typ.