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Ziel der Forschung im Rahmen dieser Dissertation war es, die Implementierung von Maßnahmen der Konzeption Schulautonomie – im Speziellen jene der Selbstevaluation -
in Bezug auf die Schnittstelle Formal- bzw./ Aktivitätsstruktur im Mehrebenensystem Schule hinsichtlich des Implementierungsgrads und des Implementierungsorts
hypothesenleitend zu untersuchen.
Im ersten Teil der Dissertation werden die wenigen, bereits vorhandenen Ergebnisse aus Studien und Untersuchungen dargelegt, welche erste Erkenntnisse zur Implementierung von Maßnahmen der politischen Rahmenkonzeption Schulautonomie über die jeweilige Schnittstelle Formal-bzw./Aktivitätsstruktur auf den unterschiedlichen Ebenen des Bildungssystems der deutschen Bundesländer liefern. Diese Ergebnisse werden hypothesenleitend hinsichtlich der Forschungsfragestellung anhand des Dreisäulenmodells von SCOTT (2001) (WALGENBACH/MEYER 2008, 57) auf der theoretischen Basis der Neoinstitutionalistischen Organisationstheorie interpretiert.
Den zweiten, forschungspraktischen Teil der Dissertation bilden Gruppendiskussionsverfahren (BOHNSACK 2008) mit Lehrkräften, die an drei Grund-, Haupt/Werkrealschulen in Baden-Württemberg durchgeführt wurden. Diese befanden sich in unterschiedlichen Stadien der Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Fremdevaluation. Die Gruppendiskussionsverfahren wurden anhand der dokumentarischen Methode (BOHNSACK 2008) in Bezug auf die Zielsetzung der vorliegenden Forschungsarbeit hypothesenleitend ausgewertet sowie interpretiert. Diese
Ergebnisse werden mit den Annahmen zum Implementierungsgrad und Implementierungsort in die Formal- bzw. Aktivitätsstruktur von Maßnahmen der politischen Rahmenkonstruktion Schulautonomie auf den unterschiedlichen schulischen Organisationsebenen aus dem ersten Teil der Dissertation in Beziehung gesetzt.
The preceding text is an edition of historical sources. The edition’s origin dates back to two seminars of medieval and early modern history held at the University of Education of Schwäbisch Gmünd in the summer of 2009. The text contains an account book of 1568/69, beginning on St. Georges’s day (April 23rd) 1568 and ending on St. George’s day 1569. The account book contains all earnings and all expenses
of the Murrhardt monastery and the area around the city of Murrhardt. Murrhardt today is a town of 13.000 inhabitants in the Rems-Murr county in the Land of Baden-Württemberg in the south-west of Germany.
The account book enables detailed research concerning all aspects of the monastery’s social history, especially of the economy, as far as the revenues and expenses of money and natural produce are concerned. With this information it is possible to analyse the kinds and the amounts of cereals (spelt, wheat, rye, oats, and others), of wine, and all others naturals products, the relation of unpaid drudgery and of paid wage work of the monastery’s subjects. All kinds of
craftsmen and their work and products are contained in the account book as well as a lot of information about the regional communication by runners or the politics of poor relief. Other chapters contain information about taxes, the valuta in use in 1568/68, the financial flows or the transport of money from the monastery to the central cash of the sovereign, the duke of Wurtemberg in Stuttgart. The amount of taxes which had to be paid is mentioned so it is possible
to get a complete impression of the local social structure. In addition to this information the text enables research about the geography, about the land
utilisation, about the climate and the weather, about the architecture of the monastery and the city of Murrhardt, about the demography of the regional population and about the legal relationship of the population.
The former Benedictine abbey of Murrhardt was first submitted under the Lutherian reform in 1534/35 and then definitely in 1552, and had become a protestant institution. Although there were no more monks in the buildings of the monastery, the monastery as an economical unit continued to exist in the following centuries. This type of ancient monastery without monks but as an economical unit – a so-called Klosteramt – was usual in the duchy of Wurtemberg from
the middle of the 16th century until the end of the old Holy Roman Empire in 1806. So, the account book gives information about the first decades under Lutheranian gouvernment and religion.
As there are mentioned many streets, roads, ways, paths, bridges and fords it is possible to
reconstruct the complete road network system around the town and the traffic communication and trade connections. The great number of plot names delivers palaeo-ecological data, and the names of hundreds of persons enables to reconstruct a complex net of relations between the local and regional families and power groups. On the base of the numerous plot names
mentioned it is possible to reconstruct the history of the local and regional economy and settlement further back than only until the late 16th century. As far as the citizens are concerned, it is possible to write a complete social history the importance of which is exemplary for other regions, too. The text’s information concerning the buildings enables an exact description of the economic history and the history of the region’s settlement. Among historians it is not necessary to note that all the data of the account book do not only form a base for purely local or regional research but form a exemplary model of micro-historical
research. These facts, however, should be noted for all the non-historian users of the account book. The data published here also should be used as a basis for future seminar papers of my students at my university.
Im Grunde ist die nachfolgende Quellenedition eine Spätfolge einer im Sommersemester
2009 an der PH Schwäbisch Gmünd durchgeführten Lehrveranstaltung über Quellen der Frühen
Neuzeit – genau wie die schon 2010 und 2017 erschienene Edition von Lagerbüchern
von 1575 und 1576 und die 2019 erschienene Edition der Klosteramtsrechnung von 1568/69.
Wie bereits in der Edition zu 1568/69 ist auch zu der hier vorliegenden Edition der entsprechenden
Rechnungen von 1609/10 und 1619/20 festzustellen: Für historische Laien sind
spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Rechnungsbände auf den ersten Blick von einer
nicht zu überbietenden Langweiligkeit. Endlose Ketten von Einzelposten und riesige Mengen
von Zahlen – Geldbeträge und Naturalien – reihen sich aneinander.
Aber diese Daten haben es in sich. Ihr Quellenwert ist überwältigend und stellt den der meisten
Urkunden und sonstigen Akten in den Schatten. Es erschließt sich hier nicht mehr und
nicht weniger als das gesamte Wirtschaftsleben der damaligen Gesellschaft – und darüber
hinaus werden detaillierte und in ihrer Farbigkeit oftmals geradezu atemberaubende Einblicke
in das gesamte soziale Leben geboten. Die Zahl der durch die Rechnung erschlossenen
Bereiche ist groß. Nur die wichtigsten seien hier angesprochen:
Man erfährt präzise, wie die damalige Verwaltung funktionierte, wie hoch die Steuerund
Abgabenlast war, wofür überhaupt Geld ausgegeben wurde, wie die Postverbindungen
organisiert waren, was und wie viel in der Küche auf den Tisch kam.
Man erhält umfassende Informationen über die Wirtschaftsstruktur, die angebauten
landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die gehaltenen Tiere, die hergestellten handwerklichen
und gewerblichen Produkte, den Handel und dessen geographischen Horizont, die
Bautätigkeit.
Man bekommt umfassendes Material zu Preisen von landwirtschaftlichen und handwerkliche
Produkten bis hin zu nach Angebot und Nachfrage schwankenden Preisen.
Man wird informiert über den sozialen Umgang der Menschen miteinander.
Die Daten zu den Personen sind überwältigend, so dass entscheidendes Material für
eine Prosopographie geliefert wird.
Die diversen Produkte bieten 1609/10 und 1619/20 in ihren Details weit über die Rechnung
von 1568/69 hinaus die Grundlage für eine Geschichte der Sachen im frühen
17. Jahrhundert, am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges und somit eine Fortsetzung
der Edition der Rechnung von 1568/69.
Insofern geht die vorliegende Quellenedition, wie schon die von 1568/69, weit über den
scheinbar lokalen Charakter hinaus. Hier wird empirisches Grundlagenmaterial für eine Sozialgeschichte
des frühen 17. Jahrhunderts geliefert, wie man es selten einmal bekommt.
Wie bereits in der Einleitung zur Edition der Rechnung von 1568/69 erläutert, sind die meisten
württembergischen Rechnungsbände des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit im
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19. Jahrhundert einer großen Aktenkassation zum Opfer gefallen. Die Bedeutung der Rechnungsbände
als historische Quelle wurde in der genannten Einleitung ausführlich beschrieben,
so dass dies hier nicht wiederholt werden muss.
Im Vergleich zur Rechnung von 1568/69 fällt auf, dass die Rechnungen von 1609/10 in ihrem
Umfang noch einmal erheblich gewachsen sind. Für die Sozialgeschichte sind die Details insbesondere
der Rechnung von 1609/10 (nicht ganz in diesem Maße in der Rechnung von
1619/20) geradezu ein Eldorado. In der in nächster Zeit erscheinenden Sozialgeschichte
Murrhardts von der Mitte des 16. Jahrhunderets bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges
konnte ausführlich auf diese Details zurückgegriffen und ein entsprechend farbiges Bild entworfen
werden.1
Die Darstellungsprobleme, die sich aus der Tatsache ergeben, dass die hier vorliegende Edition
zwei verschiedene Rechnungsbände enthält, sind in den editorischen Vorbemerkungen
näher erläutert. Ausdrücklich hingewiesen sei auf das ausführliche Register, das – in Ergänzung
zum Inhaltsverzeichnis – den Quellenwert der Edition weit über die genannten Sozialgeschichte
Murrhardts hinaus auch für künftige Studien erschließt.
Die Praxis der Mahlzeitgestaltung in der Krippe Inszenierungen und Aufführungen eines Rituals
(2022)
Derzeit besucht ein Drittel der Kinder (34,4%) unter drei Jahren eine Kinderkrippe (Statistisches Bundesamt, 2021). Damit geht einher, dass immer mehr Kinder das Ritual der Mahlzeit in frühpädagogischen Einrichtungen erleben (Gutknecht & Höhn, 2017). Rituale, verstanden als „cultural performance“ (Wulf, Göhlich & Zirfas, 2001, S. 9) und „körperliche Praktiken“ (Gugutzer & Staack, 2015, S. 12), konstruieren soziale Wirklichkeiten und sind in hohem Maße an Erziehungs- und Bildungsprozessen in der frühen Kindheit beteiligt. Indem Kinder an Ritualen teilnehmen, übernehmen sie die „szenische Inszenierung mit ihren Wert-, Einstellungs- und Handlungselementen in ihre Vorstellungwelt“ (Wulf, 1996, S. 168) und eignen sich durch mimetische Fähigkeiten ein praktisches Wissen an. Das angeeignete Wissen ist insbesondere auf der Körperebene verankert und entzieht sich dadurch größtenteils dem reflexiven Bewusstsein (Wulf, 2017; Sting, 2009). Dies führt dazu, dass Rituale „häufig […] ein Eigenleben“ führen (Friebertshäuser, 2004, S. 29). Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger die rituelle Alltagspraxis in frühpädagogischen Einrichtungen im Allgemeinen sowie die Mahlzeitgestaltung im Besonderen in den Blick zu nehmen und der Reflexion zugänglich zu machen.
Im Rahmen der Dissertation wurde daher die Forschungsfrage bearbeitet, wie das Ritual der Mahlzeit in Krippen inszeniert und aufgeführt wird. Die Ergebnisse zeigen die Rekonstruktion von zwei Typen der Mahlzeitgestaltung, die zur Hervorbringung unterschiedlicher sozialer Ordnungen geführt und infolgedessen zu unterschiedlichen Beziehungs- und Interaktionsgestaltungen zwischen den Teilnehmenden beigetragen haben. Der erste Typus „Mahlzeit als Differenzerfahrung“ zeigt den Vollzug von normorientierten Praktiken, während der zweite Typus „Mahlzeit als Gemeinschaftserlebnis“ durch die Inszenierung und Aufführung von beziehungsorientierten Praktiken gekennzeichnet ist.
Die Tübinger katholischen Theologiestudenten im nationalsozialistischen Arbeitsdienst 1933–1945
(2016)
Die zahlreichen wissenschaftlichen, populärwissenschaftlichen und autobiographischen
Publikationen auf dem Buchmarkt zu den Themen Hitler1, Personen um Hitler, Holocaust bzw.
Shoa, Jugend im Nationalsozialismus und Verfolgung sowie Widerstand belegen die ungebrochene
Aktualität des Themas Nationalsozialismus. Die Veröffentlichung der kommentierten Neuausgabe
von Hitlers „Mein Kampf“ durch das Münchner Institut für Zeitgeschichte sorgte für weltweites
Aufsehen. Dem steht eine selbst verursachte Marginalisierung der katholischen Kirchengeschichte
angesichts des Themas Nationalsozialismus gegenüber.
Digitale Medien prägen unsere kulturelle, soziale und wirtschaftliche Welt in einem vor wenigen Jahrzehnten noch nicht vorstellbarem Ausmaß. Von dieser digitalen Durchdringung unserer Lebenswelt bleibt auch der Alltag von Kindern nicht ausgenommen. Die aktuelle und künftige Bedeutung digitaler Medien im Leben der Kinder stellt die Grundschule vor neuen Aufgaben. Im Artikel werden ausgehend von der Darstellung des aktuellen Forschungsstandes zur Wirkung von Medien verschiedene medienpädagogische Ansätze diskutiert. Dabei finden die spezifischen Besonderheiten des Lehren uns Lernens in der Grundschule besondere Beachtung.
Hintergrund: Verfahren des E-Learnings kommen in zunehmendem Maße in der hochschulischen Pflegeausbildung als Ergänzung zu traditionellen Präsenzlehrveranstaltungen zur Anwendung. Die dezentrale, asynchrone Natur von E-Learning beeinflusst die Lehr-Lernprozesse.
Fragestellung/Ziel: Diese Studie ermittelt die Einschätzungen von Expertinnen und Experten zur Verwendung von E-Learning in der hochschulischen Pflegeausbildung und zur Rolle der Hochschullehrenden bei virtuellen Lehr-Lernarrangements, indem sie folgenden Fragen nachgeht: Wie schätzen Expertinnen und Experten den gegenwärtigen und künftigen Einsatz von E-Learning in der hochschulischen Pflegeausbildung ein? Wie schätzen Expertinnen und Experten die Entwicklung der Rolle der Lehrperson beim Einsatz von E-Learning in der hochschulischen Pflegeausbildung ein?
Methoden: In einer 3-welligen Delphi-Erhebung äußerten sich Expertinnen und Experten aus der Hochschullehre, dem Pflegestudium, der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) und relevanten wissenschaftlichen Fachgesellschaften zur Fragestellung. Das Instrument der Nullrunde (R0) bestand aus offenen Fragen. Die Daten wurden nach Mayrings Methode der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet und zusammen mit den Ergebnissen einer früheren Literaturübersicht zur Item-Generierung für die standardisierten Folgerunden (R1 und R2) herangezogen. Das Instrument für R1 & R2 setzte sich aus 14 Aussagen zu E-Learning und 13 Aussagen zur Rolle der Lehrperson zusammen, bei denen die Teilnehmenden den Grad ihrer Zustimmung angeben sollten. Die Daten von R1 und R2 wurden mittels statistischer Verfahren ausgewertet. Es erfolgte ein direkter Vergleich von Mittelwert und Median des Zustimmungsgrades sowie der Variationskoeffizienten von R1 und R2. Außerdem wurde das Urteilverhalten der einzelnen Teilnehmenden analysiert und als assimilierend, divergierend, stabil oder unerklärlich eingeschätzt.
Ergebnisse: Der Stichprobenumfang des Expertenpanels betrug bei R0 = 8, bei R1 = 15, bei R2 = 14; die Panel-Mortalität betrug n = 2. Die Auswertung der R0-Daten ergab Aussagen zur Nutzung von E-Learning sowie zur Rolle der Lehrperson beim E-Learning in der allgemeinen Hochschullehre und in der hochschulischen Pflegeausbildung. Die Analyse der standardisierten Daten ergab folgendes Bild: Aus Sicht der Teilnehmenden hängt die Effektivität von E-Learning nicht nur mit der Art der Lernziele (z. B. kognitiv, affektiv etc.), sondern auch mit der Komplexität des Lerngegenstands zusammen. Persönliche Interaktion ist nach Expertenmeinung für den Lernerfolg unerlässlich. Die Expertinnen und Experten erkennen das Potenzial von E-Learning, die Lernortkooperation, die Kontinuität der Lehre, die Kompatibilität von Studium und Familie bzw. Berufstätigkeit und den Wissenstransfer zu begünstigen. Des Weiteren sind die Teilnehmenden der Meinung, dass E-Learning im Vergleich zur Präsenzlehre den Hochschullehrenden andere/erweiterte didaktische, pädagogische, administrative und technische Kompetenzen abverlangt und dadurch die Rolle von Hochschullehrenden grundlegend verändert.
Schlussfolgerungen: E-Learning kann aus Sicht der Expertinnen und Experten effektiv in der hochschulischen Pflegeausbildung eingesetzt werden, sofern die virtuellen Lehr-Lernarrangements eine hohe pädagogisch-didaktische Qualität aufweisen und auf geeignete Lernziele abgestimmt sind. Hier bedarf es Qualitätsstandards und durchdachter curricularer Konzepte, um einen Mehrwert für Lehrperson und Studierende zu gewährleisten. Nach Einschätzung der Expertinnen und Experten müssen Studierende bei virtuellen Lehr-Lernarrangements dennoch von einer echten Person begleitet werden, um bestimmte für die hochschulische Pflegeausbildung zentrale Kompetenzen erwerben zu können. Die Interaktion im virtuellen Raum kann die direkte Interaktion von Angesicht zu Angesicht in der hochschulischen Pflegeausbildung nicht ersetzen. Deshalb sollte sie E-Learning nur im Rahmen eines Blended-Learning-Konzepts integrieren. Es muss ein neues Kompetenzprofil für Lehrpersonen in der hochschulischen Pflegeausbildung entwickelt werden, das E-Kompetenzen umfasst, und das Lehrpersonal muss dementsprechend weiter- bzw. ausgebildet werden.
Hintergrund. Prävention und Gesundheitsförderung nehmen im Bereich der Demenzforschung einen immer wichtiger werdenden Stellenwert ein. In Abwesenheit eines pharmakologischen Heilmittels stellt Bewegungsförderung einen vielversprechenden Ansatz dar, um hemmend auf die Krankheitsprogression einzuwirken. Dennoch besteht aktuell eine Vielzahl an Forschungslücken hinsichtlich der optimalen Ausgestaltung von Bewegungsangeboten für Menschen mit Demenz, speziell im Hinblick auf das Versorgungssetting Pflegeheim. Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, ein praxistaugliches und gesundheitswirksames Bewegungsprogramm für Menschen mit Demenz im Setting Pflegeheim zu entwickeln, umzusetzen und zu evaluieren.
Methode. Die Entwicklung des Bewegungsprogramms erfolgte auf Basis der Methoden-Triangulation eines Systematic Reviews mit Interviews mit Menschen mit Demenz und Partizipationsworkshops mit in Pflegeheimen Tätigen. Das entwickelte Multikomponenten-Bewegungsprogramm wurde für den Zeitraum von 12 Wochen, zweimal wöchentlich mit der Dauer von jeweils 60 Minuten in fünf Pflegeheimen durchgeführt. Die Wirksamkeit des entwickelten Bewegungsprogramms wurde durch ein randomisiertes und kontrolliertes Forschungsdesign überprüft, dabei wurden die Zielparameter Mobilität, erhoben mit der Short Physical Performance Battery (SPPB), dem Timed Up and Go Test (TUG) und dem Ganganalysesystem GAITRite, Aktivitäten des täglichen Lebens, erhoben mit der Bayer ADL-Skala (B-ADL), Lebensqualität, erhoben mit dem QUALIDEM und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten, erhoben mit dem Assessment der Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten (ACIS), vor (t0) und nach der Intervention (t1) untersucht. Die Umsetzbarkeit des Bewegungsprogramms wurde mittels qualitativen Gruppendiskussionen mit Menschen mit Demenz und Feedback-Fragebögen aus der Perspektive der Trainingsanleiter*innen evaluiert.
Ergebnisse. Insgesamt nahmen 63 Personen mit einem Durchschnittsalter von 86.27 Jahren an der Studie teil. Die Drop-out-Rate lag bei 18.87% und Anwesenheitsrate bei 80.46%. Signifikante Verbesserungen in der Interventionsgruppe zeigen SPPB (t0:3.15 vs. t1:4.50; p=.002), TUG (sec) (t0:34.12 vs. t1:31.96; p=.040), B-ADL (t0:6.37 vs. t1:5.02; p=.012), ACIS (t0:8.75 vs. t1:10.01; p=.003) und die Ganggeschwindigkeit (cm/sec) (t0:46.97 vs. t1:58.04; p=.001). Im Gruppen- und Zeitvergleich weisen SPPB (p=.006) und Ganggeschwindigkeit (p=.007) signifikante Verbesserungen auf. Sowohl die Trainer*innen als auch die Menschen mit Demenz bewerten das Bewegungsprogramm uneingeschränkt als praktisch umsetzbar, an die Bedürfnisse der Zielgruppe anpassbar und freudvoll.
Diskussion. Durch das partizipative Vorgehen konnte ein evidenzbasiertes, praxistaugliches und nachhaltiges Bewegungsprogramm entwickelt werden, das zudem gesundheitswirksame Effekte im Bereich der Mobilität und Aktivitäten des täglichen Lebens zeigt. Die Studienergebnisse sind für die Entwicklung von Bewegungsempfehlungen für Menschen mit Demenz wegweisend.