@phdthesis{Trninic2022, author = {Violeta Trninic}, title = {Die Praxis der Mahlzeitgestaltung in der Krippe Inszenierungen und Auff{\"u}hrungen eines Rituals}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:752-opus4-4574}, pages = {226}, year = {2022}, abstract = {Derzeit besucht ein Drittel der Kinder (34,4\%) unter drei Jahren eine Kinderkrippe (Statistisches Bundesamt, 2021). Damit geht einher, dass immer mehr Kinder das Ritual der Mahlzeit in fr{\"u}hp{\"a}dagogischen Einrichtungen erleben (Gutknecht \& H{\"o}hn, 2017). Rituale, verstanden als „cultural performance“ (Wulf, G{\"o}hlich \& Zirfas, 2001, S. 9) und „k{\"o}rperliche Praktiken“ (Gugutzer \& Staack, 2015, S. 12), konstruieren soziale Wirklichkeiten und sind in hohem Ma{\"s}e an Erziehungs- und Bildungsprozessen in der fr{\"u}hen Kindheit beteiligt. Indem Kinder an Ritualen teilnehmen, {\"u}bernehmen sie die „szenische Inszenierung mit ihren Wert-, Einstellungs- und Handlungselementen in ihre Vorstellungwelt“ (Wulf, 1996, S. 168) und eignen sich durch mimetische F{\"a}higkeiten ein praktisches Wissen an. Das angeeignete Wissen ist insbesondere auf der K{\"o}rperebene verankert und entzieht sich dadurch gr{\"o}{\"s}tenteils dem reflexiven Bewusstsein (Wulf, 2017; Sting, 2009). Dies f{\"u}hrt dazu, dass Rituale „h{\"a}ufig […] ein Eigenleben“ f{\"u}hren (Friebertsh{\"a}user, 2004, S. 29). Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger die rituelle Alltagspraxis in fr{\"u}hp{\"a}dagogischen Einrichtungen im Allgemeinen sowie die Mahlzeitgestaltung im Besonderen in den Blick zu nehmen und der Reflexion zug{\"a}nglich zu machen. Im Rahmen der Dissertation wurde daher die Forschungsfrage bearbeitet, wie das Ritual der Mahlzeit in Krippen inszeniert und aufgef{\"u}hrt wird. Die Ergebnisse zeigen die Rekonstruktion von zwei Typen der Mahlzeitgestaltung, die zur Hervorbringung unterschiedlicher sozialer Ordnungen gef{\"u}hrt und infolgedessen zu unterschiedlichen Beziehungs- und Interaktionsgestaltungen zwischen den Teilnehmenden beigetragen haben. Der erste Typus „Mahlzeit als Differenzerfahrung“ zeigt den Vollzug von normorientierten Praktiken, w{\"a}hrend der zweite Typus „Mahlzeit als Gemeinschaftserlebnis“ durch die Inszenierung und Auff{\"u}hrung von beziehungsorientierten Praktiken gekennzeichnet ist.}, language = {de} }