@phdthesis{Graeb2023, author = {Fabian Graeb}, title = {Ver{\"a}nderungen des Ern{\"a}hrungsstatus bei geriatrischen Patient*innen im Zusammenhang mit einer station{\"a}ren Behandlung}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:752-opus4-4897}, pages = {97}, year = {2023}, abstract = {In mehreren Erhebungen wurden zum einen Routinedaten aus der Altenpflege von Bewohner*innen mit mindestens dreit{\"a}gigem Krankenhausaufenthalt ausgewertet. Es sollte so ermittelt werden, wie sich das K{\"o}rpergewicht im Zusammenhang mit der akut-station{\"a}ren Behandlung ver{\"a}ndert. Zum anderen wurden auf mehreren Stationen in zwei Kliniken Daten zum Ern{\"a}hrungsmanagement, dem Ern{\"a}hrungszustand der {\"a}lteren Patient*innen, deren Essverhalten und erfolgten Ern{\"a}hrungstherapien erhoben. Zu guter Letzt wurden in einer kleinen Stichprobe auf denselben Stationen unter anderem die K{\"o}rperzusammensetzung und Muskelstatus (per Bioelektrischer Impedanzanalyse) zu Beginn des Klinikaufenthaltes und kurz vor Entlassung gemessen. Ziel war es herauszufinden, wie der Muskelstatus der geriatrischen Patient*innen ist und ob weitere Muskelmasse im Verlauf verloren geht. Es zeigt sich, dass bereits bei Aufnahme viele der Patient*innen ein Mangelern{\"a}hrungsrisiko aufweisen und der Anteil bis zur Entlassung weiter zunimmt, von 36,2 \% auf 48,6 \%. H{\"a}ufig wird in einem relativ kurzen Zeitraum erheblich an Gewicht verloren, 21,9 \% verlieren mindestens 5\% ihres K{\"o}rpergewichtes. Hiervon sind auch {\"u}bergewichtige Patient*innen betroffen. In der Folge erh{\"o}ht sich das Mortalit{\"a}tsrisiko. Der schlechte Ern{\"a}hrungszustand wird aber nur selten erkannt. Gleichzeitig wird auch eine geringe Nahrungszufuhr in der Klinik selten bemerkt, entsprechende Interventionen finden kaum statt und erreichen auch nicht unbedingt die Betroffenen. Es zeigt sich in allen Datenanalysen ein Zusammenhang mit der Dauer des Klinikaufenthaltes. Anhand der Analyse der K{\"o}rperzusammensetzung wird deutlich, dass fast zwei Drittel (62,7 \%) der {\"A}lteren bei Aufnahme ins Krankenhaus bereits einen kritisch reduzierten Muskelstatus aufweisen. Im Verlauf verliert fast die H{\"a}lfte der untersuchten Patient*innen (44,4 \%) mindestens 1 kg Muskelmasse, Frauen weisen dabei ein h{\"o}heres Risiko auf. Es wird somit deutlich, dass selbst in den kurzen Zeitr{\"a}umen der akut-klinischen Versorgung bei {\"a}lteren Patient*innen h{\"a}ufig ein erheblicher Gewichtsverlust eintritt. Gleichzeitig ist der Ern{\"a}hrungszustand aber auch schon bei Einweisung oftmals reduziert, was aber aufgrund der fehlenden oder nicht zuverl{\"a}ssig durchgef{\"u}hrten Mangelern{\"a}hrungsscreenings selten erkannt wird. So sind aber gezielte Interventionen kaum m{\"o}glich und erfolgen eher zuf{\"a}llig bzw. vermutlich auch personenabh{\"a}ngig. Es ist daher erforderlich das Ern{\"a}hrungsmanagement in den Kliniken besser zu organisieren, angefangen beim Risikoscreening, {\"u}ber strukturierte Interventionskonzepte bis hin zum Entlassmanagement. Hierf{\"u}r sind eine gute interprofessionelle Kooperation und eine allgemeine Sensibilisierung f{\"u}r die Problematik grundlegend. Eingeleitete Therapien m{\"u}ssen auch nach Entlassung fortgef{\"u}hrt werden, ein besonderes Augenmerk sollte hierbei auf den Wiederaufbau von Muskelmasse und Kraft gelegt werden, um bei den {\"a}lteren Menschen Mobilit{\"a}t und damit Selbstst{\"a}ndigkeit im Alltag zu erhalten. Zudem sollte {\"u}ber alle Settings eine Mangelern{\"a}hrung m{\"o}glichst fr{\"u}h erkannt und dem aber am besten weitestgehend vorgebeugt werden. Hierf{\"u}r ist es erforderlich Probleme wie Kau- und Schluckprobleme, Vereinsamung, Medikamentennebenwirkungen und Appetitverlust aus anderen Gr{\"u}nden m{\"o}glichst fr{\"u}hzeitig zu registrieren und entsprechend zu intervenieren. In den Einrichtungen (Langzeitpflege und Krankenhaus) m{\"u}ssen vor allem eine bed{\"u}rfnisgerechtes Nahrungsangebot, eine bedarfsgerechte Unterst{\"u}tzung bei der Nahrungsaufnahme und die interprofessionelle Kooperation (Pflege, Medizin, Ern{\"a}hrungsberatung und Hilfskr{\"a}fte) verst{\"a}rkt in den Mittelpunkt gestellt werden.}, language = {de} }