@inproceedings{FritzMeier2016, author = {Gerhard Fritz and Frank Meier}, title = {Landesgeschichte in Forschung und Unterricht Beitr{\"a}ge des Tages der Landesgeschichte in der Schule vom 28. Oktober 2015 in Bruchsal}, publisher = {W. Kohlhammer}, address = {Stuttgart}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:752-opus4-559}, pages = {3 -- 116}, year = {2016}, abstract = {Der 38. „Tag der Landesgeschichte in der Schule“ fand am 28. Oktober 2015 in Bruchsal unter dem Leitthema „Minderheiten in Baden-W{\"u}rttemberg von der Fr{\"u}hen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert“ statt. Nach der Begr{\"u}{\"s}ung der Teilnehmer durch Gerhard Fritz und Frank Meier wurde der 11. Band der Reihe „Landesgeschichte in Forschung und Unterricht“ pr{\"a}sentiert. Herr Vittorio Lazaridis, Leiter der Abteilung Schule und Bildung im Regierungspr{\"a}sidium Karlsruhe, und Frau Oberb{\"u}rgermeisterin Cornelia Petzold-Schick hoben in ihren Ansprachen die Bedeutung der Regionalgeschichte f{\"u}r den Geschichtsunterricht in der Schule hervor. Daran schlossen sich zwei Grundsatzreferate mit anschlie{\"s}ender Diskussion an. Konstantin Huber, Leiter des Kreisarchivs im Enzkreis, referierte {\"u}ber die „Schweizer im Kraichgau nach dem Drei{\"s}igj{\"a}hrigen Krieg“. Sein hier abgedruckter Beitrag ist ein wichtiger Beitrag zur Einwanderungs- und Minderheitengeschichte des 17. Jahrhunderts, der zeigt, was historische Grundlagen- und Namensforschung im Detail zu leisten vermag. Studiendirektor Rainer Hennl aus Karlsruhe skizziert in seinem Aufsatz die Geschichte und das Selbstverst{\"a}ndnis Karlsruher Juden als Erinnerung an „Frohe Kindheitstage und liebliche Heimatbilder“ zwischen 1715 und 1933. Die Geschichte deutscher Juden ist mehr als eine Verfolgungsgeschichte, wie an vielen des Referats deutlich wird. Am Nachmittag wurden in einzelnen Arbeitsgruppen verschiedene regionalgeschichtliche Themen in didaktisch-methodischer Perspektive f{\"u}r den schulischen Geschichtsunterricht diskutiert. Die erste Arbeitsgruppe wurde von Wilhelm Kreutz geleitet und setzte sich mit der Deportation der badischen und saarpf{\"a}lzischen Juden auseinander unter der Fragestellung „ „Sonderaktion“ der Gauleiter oder „Masterplan“ der Judenvernichtung?“ auseinander. Die zweite Arbeitsgruppe unter Joachim Lipp diskutierte die Hexenverfolgung in Horb am Neckar als ein Beispiel f{\"u}r die „Verfolgung von unten“ als „dunkle Seite des Gemeinen Mannes. Die dritte Arbeitsgruppe von Ulrich Maier fragte nach franz{\"o}sischen Ortsnamen in Baden-W{\"u}rttemberg als ein Hinweis f{\"u}r die Aufnahme von Glaubensfl{\"u}chtlingen im 17. und 18. Jahrhundert und legte so einen bislang zu wenig beachteten Zugang f{\"u}r das historische Lernen. Frank Meier untersuchte in seiner Arbeitsgruppe an Hand von bislang nicht beachteten Zeitzeugenberichten des 84. Infanterie-Regiments von Manstein (Schleswigsches) das unterschiedliche Vorgehen deutscher Soldaten gegen{\"u}ber von ihnen als „Franc-tireurs“ bezeichnete Angeh{\"o}rige der belgischen „Garde Civique“, deren Einsatz v{\"o}lkerrechtsrechtlich umstritten war, da diese B{\"u}rgersoldaten nicht immer in Uniform k{\"a}mpften und so f{\"u}r die deutsche Truppe die Unterscheidung zwischen Soldaten und Nichtkombattanten gerade in un{\"u}bersichtlichen Situationen erschwerte. Die f{\"u}nfte Arbeitsgruppe unter Andreas Wilhelm besch{\"a}ftigte sich mit dem K{\"o}nigskloster Lorsch unter dem Motto „Grundherr f{\"u}r viele – geistiger Mittelpunkt f{\"u}r wenige?“ und arbeitete beispielhaft die Bedeutung eines mittelalterlichen Fronhofsverbandes hinaus. Dieser Beitrag ist in einer erweiterten Fassung ebenfalls auf dem Landesbildungsserver Baden-W{\"u}rttemberg als regionalgeschichtliches Modul f{\"u}r den Geschichtsunterricht abrufbar. Der hier abgedruckte freie Beitrag von Frank Meier ist dem 300. Karlsruher „Stadtgeburtstag“ gewidmet und zeigt auf, dass es sich eigentlich um einen Residenzgeburtstag handelt und die Stadtgr{\"u}ndung urspr{\"u}nglich nur der Finanzierung des Schlossbaues dienen sollte. Insgesamt konnten auf dem „Tag der Landesgeschichte“ in Bruchsal wieder zahlreiche G{\"a}ste, vor allem Lehrkr{\"a}fte und Studierende sowie Sch{\"u}lerinnen und Sch{\"u}ler, begr{\"u}{\"s}t werden, die sich rege an der Diskussion im Plenum und in den Arbeitsgruppen beteiligten. Die Herausgeber hoffen, dass dieser Tagungsband vor allem viele Lehrerinnen und Lehrer sowie Sch{\"u}lerinnen und Sch{\"u}ler ermuntert, sich im Geschichtsunterricht jenseits rudiment{\"a}rer Curricula mit regionalgeschichtlichen Themen zu besch{\"a}ftigen, damit Geschichte nicht abstrakt bleibt. Gerade das Thema „Minderheiten“ ist hierzu in besonderer Weise geeignet und erinnert daran, dass fremde Einwanderer immer auch eine Chance f{\"u}r die aufnehmende Gesellschaft bedeuten und Migrations- und Minderheitengeschichte nicht zwangsl{\"a}ufig problembehaftet ist. Verst{\"a}ndnis f{\"u}r das Fremde aber beginnt am eigenen Ort.}, language = {de} }