@inproceedings{FritzMeier2018, author = {Gerhard Fritz and Frank Meier}, title = {Landesgeschichte in Forschung und Unterricht Beitr{\"a}ge des Tages der Landesgeschichte in der Schule vom 23. Oktober 2017 in Karlsruhe}, address = {Schw{\"a}bisch Gm{\"u}nd}, organization = {W{\"u}rttembergischen Geschichts- und Altertumsverein}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:752-opus4-789}, pages = {3 -- 110}, year = {2018}, abstract = {Der 40. Tag der Landesgeschichte in der Schule fand am Montag, den 23. Oktober 2017 in Karlsruhe statt und stand unter dem Leitthema „Heimat und Fremde – Perspektiven f{\"u}r das historische Lernen“. Nach der Begr{\"u}{\"s}ung der Teilnehmer durch die Tagungsleiter Prof. Dr. Gerhard Fritz (P{\"a}dagogische Hochschule Schw{\"a}bisch-Gm{\"u}nd), Dr. Rainer Hennl (Regierungspr{\"a}sidium Karlsruhe) und Prof. Dr. Frank Meier (P{\"a}dagogische Hochschule Karlsruhe) wurde der 13. Band der Reihe „Landesgeschichte in Forschung und Unterricht“ pr{\"a}sentiert, der nunmehr als E-Book erscheint. Am Vormittag wurden im St{\"a}ndehaussaal der Stadt zwei Grundsatzreferate gehalten. Frau Dr. Wiemann-St{\"o}hr pr{\"a}sentierte die wichtigsten Ergebnisse ihrer bei Prof. Dr. Frank Meier entstandenen Dissertation mit dem Titel „Die p{\"a}dagogische Mobilmachung – Schule in Baden im Zeichen des Nationalsozialismus“. Einige Thesen ihrer umfangreichen Forschungsarbeit stellt sie in ihrem Beitrag vor. Dabei untersucht sie insbesondere die Vereinnahmung des Heimatbegriffs durch die Nationalsozialisten und deren Schulpolitik in Baden. Ihr Beitrag ist in der vorliegenden Ausgabe von „Landesgeschichte in Forschung und Unterricht“ enthalten. Im Anschluss pr{\"a}sentierte Frau Christiane Torzewski (Stadtarchiv / Historische Museen Karlsruhe) einen von ihr wiederaufgefundenen Film zu den s{\"u}dwestdeutschen Heimattagen von 1934 in Karlsruhe vor und stellte die darin pr{\"a}sentierten Heimatbilder zur Diskussion. Deutlich wurde, dass die NS-Propaganda auch althergebrachte Traditionen {\"u}bernahm, um ihre wahren Absichten zu verschleiern. Der konservative Anstrich lie{\"s} die Nationalsozialisten als „Wolf im Schafspelz“ erscheinen und sollte ihre Machtbasis und gesellschaftliche Akzeptanz verbreitern helfen. Statt SA und NS-Organisationen marschierten Trachtengruppen durch die Stadt. Am Nachmittag fanden mehrere Workshops zu ausgew{\"a}hlten Themen statt: Die von Dr. Rainer Hennl (Regierungspr{\"a}sidium Karlsruhe) geleitete Tagungsgruppe stand unter dem Motto „Die Ambivalenz der Moderne und die Fragilit{\"a}t des Konstrukts Heimat – Beitr{\"a}ge Karlsruher Juden zur Modernisierung Karlsruhes um 1900 und konservative Gegenstimmen (Unterrichtsprojekt). Claus Hanak (Abt-Bessel-Realschule Buchen) gestaltete einen Workshop zum Thema „Vom geachteten B{\"u}rger seiner Heimatstadt zum Au{\"s}enseiter: Das tragische Schicksal des Buchener Mundartdichters Jacob Mayer (Unterrichtsprojekt)“. Stadtarchivar Dr. Volker Steck (Stadtarchiv Karlsruhe) f{\"u}hrte einige Teilnehmer der Veranstaltung durch die „Stra{\"s}e der Demokratie“ in Karlsruhe. Die Ausstellung im Karlsruher St{\"a}ndehaus, in dem die Tagung stattfand, war Ausgangspunkt der kleinen Exkursion. Von dieser St{\"a}tte des ersten deutschen Parlamentes ging es zu verschiedenen Erinnerungsst{\"a}tten der ehemaligen Residenzstadt. Am Bundesverfassungsgericht endete die interessante Stadtwanderung. Frank Meier pl{\"a}diert in seinem einf{\"u}hrenden Aufsatz f{\"u}r eine R{\"u}ckbesinnung auf den alten Heimatkundebegriff unter moderner Perspektive und verbindet diesen mit den Ans{\"a}tzen des historischen Ged{\"a}chtnisses und der Geschichtskultur. Statt etwa im Grundschulunterricht von dem Ansatz der Orientierung in der Welt auszugehen, wie es der neue baden-w{\"u}rttembergische Bildungsplan vorsieht, ist die althergebrachte Orientierung im Nahraum weitaus anschaulicher. Dort, wo die „Welt“ den Nahraum ber{\"u}hrt oder in diesen hineinreicht, lassen sich diese Bez{\"u}ge geschichtsdidaktisch und unterrichtspraktisch nutzbar machen. Unter den freien Beitr{\"a}gen finden sich wiederum studentische Aufs{\"a}tze. Vanessa Hadeball setzt sich in ihrem Aufsatz ebenfalls mit der Theorie des Heimatbegriffs auseinander und hinterfragt dessen Definition, Funktion und Problematik im Zusammenhang mit dem Ansatz des au{\"s}erschulischen Lernens an historischen Orten. Wenn etwa, wie im Beitrag von Iris M{\"u}ller zum Hohenstaufen am Beispiel der Stauferstele deutlich wird, die Staufer mit den politischen, wirtschaftlichen und religi{\"o}sen Beziehungen zwischen italienischen und deutschen Machtzentren ein weit verzweigtes Netzwerk schufen, so ist ein mittelalterlicher Erinnerungsraum nicht immer regional begrenzt, m{\"u}ssen Heimat und Fremde trotz geographischer Distanz keine Gegens{\"a}tze sein. Christoph Strobel zeigt am Beispiel von Landkreiswappen als Relikte der Heimatgeschichte in Oberschwaben auf, welche Folgen etwa Grenzverschiebungen auf die Gestaltung dieser politischen Herrschaftszeichen hatten und haben. Maren Schwarz hat in ihrem umfangreichen Beitrag das Kriegstagebuch des Gussenstadter Gefreiten Georg Held von 1914/15 in m{\"u}hevoller Arbeit transkribiert und sein erstes Kriegsjahr rekonstruiert, dessen Alltag sich um die allt{\"a}glichen Aufgaben und Sorgen der Soldaten bei der Munitionskolonne drehte, etwa um das Transportieren der Munition oder die Pferdepflege. Das Tagebuch des einfachen Mannes, dem man eine gr{\"o}{\"s}ere Verbreitung w{\"u}nschen w{\"u}rde, verr{\"a}t zwar nichts {\"u}ber gro{\"s}e Schlachten, ist aber gerade wegen der Beschreibung der T{\"a}tigkeiten in der Etappe eine einzigartige Quelle. Die Herausgeber danken der Stadt Karlsruhe f{\"u}r die kostenfreie {\"U}berlassung des St{\"a}ndehaussaales und die gro{\"s}z{\"u}gige Bewirtung sowie dem Goethe-Gymnasium f{\"u}r die Verf{\"u}gungsstellung der R{\"a}ume f{\"u}r die Workshops am Nachmittag.}, language = {de} }