@phdthesis{Will2015, author = {Katharina Will}, title = {Planungsintervention in der Raucherentw{\"o}hnung: Machbarkeit und Wirksamkeit im klinischen Setting}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:752-opus-234}, year = {2015}, abstract = {Hintergrund: Rauchen gilt als eine der am h{\"a}ufigsten vermeidbaren Todesursachen. Deshalb kommt der Ver{\"a}nderung von Rauchgewohnheiten eine wichtige Bedeutung zu. Ein Modell, das als theoretischer Rahmen dieser Arbeit dient und sich zur Vorhersage von Gesundheitsverhalten bew{\"a}hrt hat, ist das Sozial-kognitive Prozessmodell gesundheitlichen Handelns (HAPA). Ein Hauptproblem bei der Ver{\"a}nderung von Risikoverhaltensweisen ist die Nichtumsetzung der Aufh{\"o}rintention in Verhalten. Das HAPA Modell benennt zwei Prozesse, die hierbei unterst{\"u}tzen sollen: Handlungsplanung (Verkn{\"u}pfung geeigneter Situationen mit dem Zielverhalten) und Bew{\"a}ltigungsplanung (Antizipieren von Hindernissen und Strategien zur {\"U}berwindung der Hindernisse). Planungsinterventionen, die gezielt zu Planungsverhalten anleiten, haben sich f{\"u}r viele Verhaltensweisen bew{\"a}hrt. Die Kombination von Handlungs- und Bew{\"a}ltigungsplanung sollte dabei besonders wirksam sein, wurde aber f{\"u}r die Ver{\"a}nderung des Rauchverhaltens noch nicht untersucht. Voraussetzung f{\"u}r die Wirksamkeit von Planungsinterventionen ist eine vorhandene Aufh{\"o}rintention. Au{\"s}erdem wird angenommen, dass Pl{\"a}ne bestimmte Eigenschaften haben m{\"u}ssen. Die Funktionalit{\"a}t, Genauigkeit, Anzahl und die Vollst{\"a}ndigkeit der Pl{\"a}ne k{\"o}nnen hierf{\"u}r als Kriterien herangezogen werden. Das Krankenhaus sollte sich als Setting eignen, um Planungsinterventionen anzubieten, da der Krankenhausaufenthalt einen teachable moment darstellen sollte. Ziel: Ziel der Studie ist es zu untersuchen, ob eine Planungsintervention zur Unterst{\"u}tzung aufh{\"o}rmotivierter RaucherInnen in einem Krankenhaus durchf{\"u}hrbar ist und zur Ver{\"a}nderung des Rauchverhaltens beitragen kann. Dabei soll eine kombinierte Handlungs- und Bew{\"a}ltigungsplanung an einer klinischen Stichprobe RaucherInnen gepr{\"u}ft werden. Die Intention und die Auspr{\"a}gung der Planeigenschaften sollen in die Analysen einbezogen werden. Methode: Durchf{\"u}hrung einer randomisiert kontrollierten Studie mit drei Messzeitpunkten. Rekrutierung aufh{\"o}rmotivierte RaucherInnen in den An{\"a}sthesieambulanzen der Charit{\´e} Berlin. Ausf{\"u}llen eines Basisfragebogens (T0). Pr{\"a}-Befragung nach elektiver Operation (T1) auf Station. InterventionsteilnehmerInnen erhielten zus{\"a}tzlich ein Planungsblatt (Anleitung zur Handlungs- und Bew{\"a}ltigungsplanung). Vier Wochen sp{\"a}ter wurde ein Follow up- Fragebogen zugesandt (T2). Ergebnisse: Es nahmen N=108 RaucherInnen an der Untersuchung teil. Davon waren N=46 in der Interventionsgruppe. Interventionsunabh{\"a}ngige Verhaltens{\"a}nderungen unterst{\"u}tzen die Annahme, dass im Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt eine erh{\"o}hte Bereitschaft zur Verhaltens{\"a}nderung besteht. Au{\"s}erdem fand sich ein vergleichsweise hoher Anteil aufh{\"o}rmotivierter RaucherInnen. Ein h{\"o}herer Anteil M{\"a}nner, h{\"o}herer Anteil st{\"a}rker abh{\"a}ngiger RaucherInnen sowie RaucherInnen mit fr{\"u}herem Raucheinstieg und mit einer geringeren Aufnahmeselbstwirksamkeit haben die Intervention nicht angenommen. Die Planungsintervention hatte keinen direkten Einfluss auf die Ver{\"a}nderung des Rauchverhaltens. Unter Ber{\"u}cksichtigung der H{\"o}he der Aufh{\"o}rintention zeigte sich: InterventionsteilnehmerInnen mit geringerer Aufh{\"o}rintention hatten ihr Rauchverhalten wahrscheinlicher und st{\"a}rker ver{\"a}ndert als KontrollgruppenteilnehmerInnen mit geringer Intention. Unter Ber{\"u}cksichtigung der Planeigenschaften zeigte sich: Je geringer die Genauigkeit beziehungsweise Vollst{\"a}ndigkeit der Handlungspl{\"a}ne und je h{\"o}her die Genauigkeit beziehungsweise Vollst{\"a}ndigkeit der Bew{\"a}ltigungspl{\"a}ne, desto wahrscheinlicher beziehungsweise st{\"a}rker war die Verhaltens{\"a}nderung. Die Anzahl der Hindernisse und die Anzahl der Strategien hatte jeweils einen Einfluss darauf, mit welcher Wahrscheinlichkeit sich das Rauchverhalten zu T2 ver{\"a}ndert hatte. Diskussion: Die Ergebnisse der Studie unterst{\"u}tzen die Annahme, dass sich das Krankenhaus eignen sollte, aufh{\"o}rmotivierten RaucherInnen Planungsinterventionen anzubieten. InterventionsteilnehmerInnen mit geringer Aufh{\"o}rintention profitierten von der Planungsintervention. Sie hatten ihr Rauchverhalten mit gleicher Wahrscheinlichkeit und gleich stark ver{\"a}ndert, wie Interventions- und KontrollgruppenteilnehmerInnen mit hoher Aufh{\"o}rintention. Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass Planungsinterventionen einen ausgleichenden Effekt auf eine geringere Aufh{\"o}rintention haben k{\"o}nnen. Die Ergebnisse der Studie weisen auch darauf hin, dass die Handlungsplanung der positiven Wirkung der Bew{\"a}ltigungsplanung entgegengewirkt zu haben scheint. Dies k{\"o}nnte eine Erkl{\"a}rung daf{\"u}r sein, warum sich zwischen Interventions- und KontrollgruppenteilnehmerInnen mit hoher Aufh{\"o}rintention kein Unterschied findet. Die Gestaltung der Intervention zur Anwendung in der Raucherentw{\"o}hnung sollte zuk{\"u}nftig auf die Anleitung zur Bew{\"a}ltigungsplanung beschr{\"a}nkt und eine m{\"o}glichst hohe Anzahl, Genauigkeit und Vollst{\"a}ndigkeit an Bew{\"a}ltigungspl{\"a}nen unterst{\"u}tzt werden.}, language = {de} }